Der Name des Kölner Express, ein weiteres Qualitätsprodukt aus dem Hause Neven-Dumont, soll vermeintlich auf eine gewisse Schnelligkeit der Berichterstattung hinweisen. Sollte dem so sein, dann hätte der Express den Geschwindigkeitsrekord mit der heutigen Ausgabe deutlich nach unten korrigiert. Unter der Überschrift:
„Knöllchen-Horst: Rettungsflieger angezeigt“
ist von einem Mann aus der Stadt Osterode die Rede, der einen Rettungshubschrauber wegen Falschparkens angezeigt hat. Der Rettungshubschrauber war vermutlich sehr schnell am Einsatzort. Der Express dagegen war es nicht: Die Geschichte stand nämlich erst Anfang der Woche im Spiegel (39/2008, S.50). Und in dem Nachrichtenmagazin wurde die Geschichte auch nicht als aktuell verkauft, sondern unter der Rubrik „Eine Meldung und ihre Geschichte“. Der Spiegel-Autor hatte die Meldung nämlich dem Hamburger Abendblatt entnommen. Und anders als der Express hat der Spiegel , wie es den bodentief niedrig angesetzten Mindeststandards journalistischen Anstands entspricht, nicht nur die Quelle genannt, sondern auch das Datum des Ereignisses. Das Vorkommnis ereignete sich nämlich bereits am 17. August 2008. Da war der Express also mal richtig auf zack! „Echt penibel“ steht schwarz unterlegt im Express neben dieser Story. „Echt peinlich“ wäre angebrachter.