Ein fernsehnotorischer Literaturkritiker möchte nichts mit Fernsehmenschen zu tun haben — Ein Late Night Talker bekommt einen Preis geschenkt, der nach einem Reh benannt ist, und bedankt sich dafür bei der Schauspielerin Uschi Glas — auf einmal sind Medienpreise ins Gerede geraten. Nun gut, warum ausgerechnet die ARD die „Bambi-Verleihung“ genannte Selbstbelobhudelung des Burdaverlags im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausstrahlen muss, würden die Programmverantwortllichen selbst wohl nur mit einem Stottern beantworten können. Aber immerhin wartete die diesjährige Bambi-Verleihung, wie die Netzeitung vermeldet, mit einem veritablen Rekord auf:
Auf dem 360 Meter langen roten Teppich – laut Cheforganisatorin Patricia Riekel der «längste in der Bambi-Geschichte» – schmissen sich auch RTL-Moderatorin Frauke Ludowig und Ex-Profiboxerin Regina Halmich in Pose. Die bevorzugte Gewandfarbe bei den Frauen war schwarz.
Lieber in Pose schmeissen als lang machen auf dem Teppich, der für Leute wie Patricia Riekel die Welt bedeutet. Was Medienpreise bedeuten, darüber hat freilich einer schon vor mehr als einem Jahr eine treffliche Analyse verfasst, nämlich der Verfasser auch dieser Zeilen in seinem „Anti-Medien-Buch“: (mehr …)