Die Stern.app für Apples Iphone ist vom Betreiber aus dem Itunes-App-Store herausgenommen worden. Grund ist eine sog. Erotik-Art-Strecke, die mit den „no-nude“-Regularien der Fa. Apple in Konflikt geraten sei. Nun sind sowohl „erotik-Art-Strecke“ als auch „no-nude-Regularien“ Ausdrücke, die als Symptom der Medienwelt in einem medienwissenschaftlichen Pschyrembel sehr kommod nebeneinander stehen könnten. In der digitalen Wirklichkeit aber bringt der Neusprech die Geschäftspartner in unauflösbare Schwierigkeiten, wie auch ein Verlagssprecher des deutschen Magazins feststellt:
Schwierig wird es aber, wenn die „no nudity“-Regel auch bei nachrichtlicher Berichterstattung angewendet werden sollte. Hier entstünde ein echter Konflikt zwischen der deutschen Pressefreiheit und den Regularien einer global agierenden Medien-Vertriebsplattform.
Vielleicht ist die vorgebliche Prüderie des amerikanischen Anbieters ja ein letzter konservativer Reflex auf Entwicklungen, die ohnehin nicht zu bremsen sind. Jedenfalls wäre das Internet nicht, was es ist, ohne Sex- und Porno-Seiten gerade us-amerikanischer Provenienz, was die Prüderie (wie zumeist) sehr bigott erscheinen lässt. „No nude“ im Internet, das klingt wie Vatikan ohne Papst.