Felix Huby, einer der bekanntesten deutschen Fernseh-Drehbuchautoren, äußerte sich im Kölner Stadtanzeiger über den Umgang öffentlich-rechtlicher Sender mit ihren Autoren.
Als ich 1981 für die Bavaria meinen ersten Schimanski-„Tatort“ geschrieben habe, tauchte der Produzent plötzlich als Koautor auf. Die Bavaria zahlte ihren Mitarbeitern damals nicht viel, erlaubte ihnen aber, als Autoren zu arbeiten. Der Mann hat auf diese Weise sein Gehalt aufgebessert.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird aus Gebühren, sprich: öffentlichen Geldern, finanziert. Das hindert aber einige festangestellte Redakteure nicht daran, sich ausgesprochen privatwirtschaftlich zu verhalten.
Wenn es um viel Geld geht, gibt es immer große Begehrlichkeiten. Oft kann man sich nicht erklären, warum ein Buch plötzlich abgelehnt wird, obwohl es laut Redakteur „auf einem guten Weg“ war. Ich habe das beim Pilotbuch für „Rosa Roth“ erlebt. Nach diversen Fassungen hieß es, da muss ein Skript-Doktor ran, und der war dann plötzlich der Autor. Die Figuren, die Geschichte: Alles war von mir. Dennoch hieß es lediglich „Nach einer Idee von . . . “ Später verkündete Iris Berben, eigentlich sei das Ganze von ihr.
Und die Zukunft? Sieht laut Huby auch nicht rosig aus:
Durch die hervorragende Ausbildung an den Film- und Fernsehhochschulen kommen immer mehr gute Autoren nach, für die es nicht genügend Sendeplätze gibt. Und natürlich wollen sie nicht in den ausgefahrenen Gleisen arbeiten. Aber das Außergewöhnliche, das Unerwartete wird viel zu selten versucht. Im Alter neigt man ja ohnehin zu Nostalgie, aber das war früher anders. Männer wie Günther Rohrbach oder Gunther Witte waren noch Vollblutredakteure. Heute sitzt man oft coolen Beamtentypen gegenüber . . .