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WDR sucht Fälscher seiner Hauszeitung


28 Okt

WDR_Print_2011_nov_244 Manchmal gibt es eben auch Beifall von der falschen Seite: Von WDR-Intendantin  Monika Piel höchstpersönlich. „Wer bislang noch behauptet hat, im WDR gebe es keinen hintergründigen Humor, der ist spätestens heute eines Besseren belehrt worden”, schrieb sie. Anlass der Humorkritik ist ein freches Plagiat. Eine “Untergrund-Redaktion” aus Mitarbeitern der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt hat die Hauspostille “WDR Print” gefaket. Wo sonst biedere Hausmitteilungen und ranschmeisserische Eigenwerbung zu lesen ist, finden sich in der “Zukunftsausgabe” der “WDR Print” (unter dem Erscheinungsdatum “November 2011”) kritische Analysen, konstruktive Programmvorschläge und immer wieder Seitenhiebe auf die zum Teil katastrophalen Arbeitsbedingungen, die nach Meinung der anonymen Autoren offenbar im WDR herrschen. Vor allem das Schicksal der Freien Mitarbeiter des Westdeutschen Rundfunks liegt dem Autorenkollektiv am Herzen. Quotendruck, Arbeitsverdichtung, menschenunwürdige Arbeitsplätze und seit Jahrzehnten sinkende Realeinkünfte haben ihren ganz eigenen Einfluss auf die abwärts tendierende Qualität des Programms.

Ob sich die Freien Mitarbeiter des WDR, die dieses Plagiat zu verantworten haben, wohl darüber freuen, dass ausgerechnet die Bildzeitung als eine der ersten über diesen Fake berichtet hat? Und bei aller Humorkritik: Hinter der Satire steckt ja ein faktischer Kern. Wenn Intendantin Monika Piel sich wirklich zur Fürsprecherin der Plagiatoren machen möchte, dann soll sie an ihren eigenen Taten gemessen werden: Mehr besseres Programm und deutlich verbesserte Arbeitsrahmenbedingungen für die öffentlich-rechtlichen Journalisten.

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