Dieser Tage wurde in allen großen Medien des Eichmann-Prozesses vor 50 Jahren in Tel Aviv gedacht. Eichmann, einer der Chef-Organisatoren des Holocaust, war vom israelischen Geheimdienst Mossad in Argentinien entführt, in Israel vor Gericht gestellt und schließlich hingerichtet worden. Es war das einzige Todesurteil, das je in dem nahöstlichen Land vollstreckt wurde. Den Henker Shalom Nagar soll dies, so das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner Ausgabe vom 23.04.2011, mit erheblichen psychischen Problemen bezahlt haben:
Schalom Nagar richtete den Nazi Adolf Eichmann hin – und leidet noch heute darunter
Eigenartig nur: Eine Woche zuvor in einem zweiteiligen Dossier zum Eichmann-Prozess war etwas anderes zu lesen. Laut dieser Artikel-Serie gab es nämlich gar nicht nur einen Henker, sondern deren zwei. Und bei Eichmanns Hinrichtung sei extra ein Verfahren ersonnen worden, damit keiner der beiden wüsste, wer der tatsächliche Henker gewesen sei:
Die beiden Henker drückten jeder einen Knopf, von denen einer die Falltür öffnete. Eichmann stürzte drei Meter in die Tiefe.
Die Spiegel-Rechercheure sind brillant darin, alte Akten und Dokumente auszugraben und zu sichten. Vielleicht aber sollten sie hin und wieder einfach die eigene Spiegel-Ausgabe der Vorwoche lesen.