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Rechenfehler bei Meedia: GEZ kleingerechnet


11 Jul
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Foto: Sigrid Rossmann/Pixelio

Schwer zu verstehen ist diese Meldung zum Thema Rundfunkgebühren, die im Branchendienst Meedia zu lesen ist:

Gebühreneinbruch bei der GEZ: Wie der Focus in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wurden 2011 lediglich noch 25,8 Millionen Euro an Zwangsbeiträgen für die öffentlich-rechtlichen Programme eingetrieben – ein Minus von 5,5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Das Magazin beruft sich auf eine interne Statistik des Südwestrundfunks.

Diese Angaben, egal ob sie nun vom Focus stammen oder ob bei Meedia jemand etwas nicht richtig verstanden hat, halten auch der oberflächlichsten Plausibilitätskontrolle nicht stand. Die GEZ hat allein im vergangenen Jahr 2011, wie bei Statista.de und vielen anderen Quellen aufs leichteste zu recherchieren ist, mehr als 7 Milliarden Euro eingenommen. die von Meedia/Focus genannten Zahlen sind so grenzenlos weit davon entfernt, dass die Fehlerquelle kaum zu identifizieren ist. Oder handelt es sich hier schon um ein Stück automatisierten Journalismus, der nicht mehr von Redakteuren, sondern von Computerprogrammen selbsttätig fabriziert wurde? Gerade mit Plausibiliät haben Computerprogramme ja so ihre Probleme.

Aber auch die vielzitierten Vorteile des Onlinejournalismus zur Qualitätskontrolle werden vom Onlinemagazin Meedia nicht wahrgenommen: Mehrere Kommentare weisen auf die offensichtliche FAlschheit der Zahlenangaben hin, ohne dass das offenbar jemanden in der Meedia-Redaktion interessiert. Schade.

Meedia: GEZ treibt weniger Gebühren ein

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