Ich ärgere mich ja öfter mal über den Kölner Stadtanzeiger, aber wer tut das nicht bezüglich seiner Regional- und Heimatzeitung. Aber es gibt natürlich in jeder Redaktion auch Kolleg/innen, die schlichtweg einen guten Job machen. Und so gibt es auch beim Stadtanzeiger eine Reihe von Autor/innen, die einfach nur gut schreiben können. Steter Quell‘ sprachlicher Freude ist mir da Kulturredakteur Markus Schwering. Allein seine Kritik des David Garrett-Konzerts in der KölnArena trieb mir Tränen in die Augen. Neues Bravourstück ist eine kleine Musikkritik zu einem Auftritt der Academy of St. Martin in the Fields in der Kölner Philharmonie. Wo drückt man sich in deutschen Zeitungen schon noch so aus, wie Markus Schwering es tut, wenn er sich über den Konzertmeister Joshua Bell mokiert:
„Auch Bells Soloauftritt in der Mozart-Concertanten konnte nicht rundum überzeugen: In den schnellen Sätzen verdross immer wieder eine flüchtige, eilende, leicht hudelnde Tongebung – was zumal deshalb auffiel, weil sich der Bratschenpartner Lawrence Power einer sehr sorgfältigen, sonoren Formulierung seines Parts befleißigte. In besagtem c-Moll-Andante wichen dann aber alle Schatten: Der klagend-innige Zwiegesang der beiden erwies diesem mirakulösen Satz alle Ehre.“
Encore …