Archive for April, 2015

NoPhone: Das erste Handy, das nichts kann


10 Apr
Foto: NoPhoneStore.com

Foto: NoPhoneStore.com

NoPhone ist das erste wirklich smarte Phone, denn es handelt sich um ein Handy, das schlichtweg nichts kann: Keine Telefonate, keine Apps, keine SMS, kein Internet. Es ist nichts weiter als ein Stück Kunststoff im Design und Gewicht eines Smartphones, aber ohne jede Funktionalität. Das NoPhone soll sich insbesondere an Handysüchtige wenden, die auf das Gefühl eines Smartphones in der Hosen- oder Jackentasche nicht verzichten können. Auf der Website des Herstellers The NoPhone Team ist zu lesen:

With a thin, light and completely wireless design, the NoPhone acts as a surrogate to any smart mobile device, enabling you to always have a rectangle of smooth, cold plastic to clutch without forgoing any potential engagement with your direct environment. Never again experience the unsettling feeling of flesh on flesh when closing your Hand.

Das NoPhone wurde über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanziert. Das Projekt hat rund das Dreifache des ursprünglich geplanten Finanzziels von 5.000 US-Dollar ergattern können. Interessierte können das Gerät über einen eigenen Store für 12 US-Dollar bestellen. Das NoPhone kommt in einer sehr wertigen Verpackung und mit einer Gebrauchsanweisung daher, wie ein Unpacking-Video vorführt:

Der Hersteller hat es sich auch nicht nehmen lassen, die technischen Vorzüge des NoPhone mit den Werten des Smartphone-Platzhirschen zu kontrastieren. Der Vergleich führt wirklich drastisch vor Augen, worin die technischen Vorzüge des NoPhone bestehen:

Nophone comparison_large

Es gibt auch bereits ein Update des Produkts, nämlich eine eigene NoPhone-Selfie-Edition:

NoPhone Selfie-Edition (nophonestore.com)

NoPhone Selfie-Edition (nophonestore.com)

Erweiterungen des Produktportfolios des NoPhone-Teams liegen natürlich auf der Hand: Das NoTablet, der NoComputer, das NoTV. Wird das No womöglich zum neuen „I-„?

Schweiger erklärt Wenders das Drehbuchschreiben


07 Apr
Foto: Mattia Luigi Nappi (Wikimedia)

Foto: Mattia Luigi Nappi (Wikimedia)

Da gibt es dickleibige Bücher über das Drehbuchschreiben, es gibt hypermoderne Ansätze zum (Achtung: Modewort!) Storytelling, man kann heute an jeder VHS Kurse belegen, um das hundertprozentige Blockbuster-Drehbuch zu schreiben. Aber dann kommt ein Meister seines Fachs, der viel geehrte und verehrte Wim Wenders, und erklärt, dass er von all diesen Drehbuchtheorien keine Ahnung hat und trotzdem grandiose Filme macht. So geschehen im Doppelinterview mit Til Schweiger in der neuesten Ausgabe des Nachrichtenmagazins Der Spiegel:

Schweiger: Der Plotpoint nach 70 Minuten – wie in unserem Fall – ist zu spät. Das Mädchen entführt seinen dementen Opa und geht mit ihm auf Reisen. Bei einer Länge von 130 Minuten müsste der erste Plotpoint bei ungefähr 35 Minuten kommen. Doch dann hätte ich nicht die Zeit gehabt, den Verfall des Opas zu zeigen.

Wenders: Ich kann da nicht mitreden. Wie hast du das eben gesagt? Der Plotpoint, der müsste wann gesetzt sein?

Schweiger: Bei 90 Minuten Gesamtlänge bei ungefähr 25 Minuten.

Wenders: Ich habe kein Talent für so etwas. Ich weiß nicht, wann mein Plotpoint kommt. Der Unfall in „Every Thing Will Be Fine“? Der kommt schon nach 15 Minuten. Til, hilf mir.

Schweiger: Der Plotpoint wird dort gesetzt, wo der zweite Akt beginnt. Guck mal, der erste Akt ist die Einführung der Figuren. Danach gehst du in den zweiten Akt.


 

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter