Im Medium, nämlich zum Beispiel dem Internet, gegen Medien anschreiben, ist das nicht überhaupt paradox? Ja, das ist es vermutlich. Aber so viel Paradoxie muss aushalten, wer die Mediengesellschaft kritisch reflektieren will. Gegen die Phrasen schrieb vor knapp 100 Jahren der Wiener Schriftsteller und Journalist Karl Kraus an. Heute ist die Phrasendreschmaschine noch nicht eingemottet, doch neben das Gedresche der schreibenden Zunft ist die phrasenhafte Aneinanderstückelung von Bildern, von Soundschnipseln und von sogenannten Multimedia-Gadgets getreten. Der Anti-Medien-Blog will gegen diesen oftmals unerträglichen Mumpf anschreiben, um der um sich greifenden Resignation gegenüber der Medienwelt ein medienkritisches Antidepressivum zu sein.