Wer anderen eine Grube gräbt, fällt eben doch nicht immer selber rein. Im konkreten Fall äußert sich die Schadenfreude im Jubelgetön einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, die für sich beansprucht, das Nachrichtenmagazin Spiegel mal so richtig reingelegt zu haben. Beim Wahlkampfauftakt der SPD hatte sich der Moderator der NDR-Satire-Sendung ExtraDrei als Wahlkampfhelfer vor dem Veranstaltungslokal aufgebaut und sich mit fiktiven Plakaten á la „Yes, he can Kanzler“ einen Spaß erlaubt. Spiegel Online hat diese Aktion dokumentiert und habe darum die Satire „für bare Münze genommen“. Ohne dem NDR die Freude vermiesen zu wollen: Über Witze soll man lachen. Wenn ein Witz „ernst“ genommen wird, kann es daran liegen, dass er einfach nicht komisch ist. Und dass ein Fernsehmoderator in der Öffentlichkeit nicht als solcher identifiziert wird, dürfte eher einen Schlag ins Eitelkeits-Kontor von Fernsehmenschen darstellen. Die „gelungene“ Satire könnte sich also auch als Rohrkrepierer erweisen. Lustig ist anders.