Am europäischen Teilchenbeschleuniger CERN in Genf stehen offenbar große Neuigkeiten unmittelbar vor ihrer Veröffentlichung: Der experimentelle Nachweis des sog. Higgs-Teilchens, das auch als „Gottesteilchen“ bezeichnet wird und bislang nur ein theoretisches Postulat war. Die Redaktion von Focus Online hat die Higgs-Mitteilung scheinbar so in Aufregung versetzt, dass sie selbst hicksen musste und einen Schluckauf bekam. In der wissenschaftlich nicht ganz haltbaren Fassung der Onlinejournalisten heißt es:
Die Entdeckung des Higgs-Bosons wäre „eine der größten Entdeckungen“ der Physik. Das Cern-Forschungszentrum hat kurz vor der Stellungnahme zu jenem Elementarteilchen versehentlich ein Video ins Netz gestellt. Es soll das Gottesteilchen zeigen.
Hier wurde offenbar die Papparazzi-Mentalität von Teilen des Journalismus auf die Teilchenphysik übertragen: Man muss nur lange genug auf der Lauer liegen, dann bekommt man auch sein Foto. Mit dem Gottesteilchen verhält es sich indes wie mit dem lieben Herrgott persönlich: Auf Foto wurde er bislang noch nicht gebannt, und das wird wohl auch in Zukunft nicht gelingen. Hicks statt Higgs.
Tags: CERN, Focus, Gottesteilchen, Higgs, Teilchenphysik
Von einem Antimedien-blog hätte ich ein wenig mehr Recherche erwartet:
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/07/liebe-medien-das-higgs-boson-ist-kein-gottesteilchen.php
Hier seid ihr also auch auf Sennsationsjournalismus gekommen? ;P
Danke für den wertvollen Hinweis. Wenn ich dazu komme, werde ich direkt selbst noch etwas dazu schreiben!