Archive for the ‘Computer’ Category

Auch Fotos kämpfen mit Problemen


28 Okt

Jetzt hat es auch die Fotos erwischt. Die neue semiprofessionelle Fotokamera der Fa. Canon, Eos 7, „kämpft mit Problemen“, wie es heißt. Der Kampf hat allerdings keine ungleichen Partner, denn die Kamera kämpft hauptsächlich mit sich selbst. Bei der Serienbildaufnahme – immerhin 8 Fotos pro Sekunde soll der Mikrochip der Kamera verarbeiten können – zeigt sich, wohin der Geschwindigkeitswahn der Computerwelt geführt hat.

Nach Angaben von Canon USA sind „kaum sichtbare“ Reste des Vorgängerfotos auf dem aktuellen Bild sichtbar. Die Fehler fallen stärker ins Auge, wenn die Bilder nachträglich nachbearbeitet werden, zum Beispiel wenn mit Hilfe einer Tonwertkorrektur Schatten aufgehellt werden.

„Kaum sichtbar“ ist übrigens nicht nur fotografisch, sondern auch sprachlich eine Schande. Denn entweder ist etwas sichtbar oder nicht. Kaum auf dem Markt, schon wieder vermurkst: So wird ein Schuh draus.

Spiegelreflexkamera Canon 7D kämpft mit Problemen – Golem.de

Krankenkassen zahlen wegen Computerfehler


05 Okt

Falscher Code = richtiges Plus: Wegen eines Programmfehlers einer unter Kassenärzten weit verbreiteten Software  sollen die Krankenkassen enorme Geldsummen zu viel angewiesen haben.

Nach SPIEGEL-Informationen habe eine unter Augenärzten weitverbreitete Praxis-Software vielen Patienten gleichsam automatisch eine Kodierziffer angehängt, die auf eine Ansteckung mit dem AIDS-Virus HIV hinweise. Auf Grundlage dieser falschen Codierung bekämen die zuständigen Krankenkassen dann Extra-Zuschüsse aus dem Gesundheitsfonds – etwa 10.000 Euro pro Patient und Jahr …

Aufgefallen sei der Fehler, weil die scheinbar Neuinfizierten zum Großteil bereits die 65 Jahr-Grenze überschritten hätten. Nach Schätzungen der Hanseatischen Krankenkasse handle es sich um einen Fehlbetrag von 160 Millionen Euro.

Falsche Codierung beschert Krankenkassen Extra-Zuschüsse aus dem Gesundheitsfonds – datensicherheit.de Informationen zu Datenschutz und Datensicherheit

Computer Crash


29 Sep

Technik stößt nicht nur auf Begeisterung. Das sieht man an diesem Youtube-Video aus dem Jahr 1995:

Zukunft der Ballerspiele: Win/Win oder Lose/Lose?


24 Sep

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Lose/Lose nennt sich ein Weltraumballerspiel, dass in 80er Jahre-Arkade-Optik daherkommt und für den fanatischen Medien- oder Computerhasser genau das richtige sein sollte: Der Spieler schießt auf heranfliegende Raumschiffe und Aliens, doch mit jedem zerstörten Objekt wird auch eine reale Datei auf der eigenen Festplatte zerstört. Das Spiel ist nur auf der Website der Entwickler zu haben und will nicht so sehr Spielspaß bieten, als moralische Fragen aufwerfen.

Und genau auf diesen Punkt möchten die Entwickler in Lose/Lose hinweisen, die ihr Werk eher als Kunst und nicht als Spiel ansehen. Die Aliens selbst ballern nämlich gar nicht zurück und verhalten sich damit eigentlich friedlich. „Das stellt die Mission des Spielers in Frage“, so die Entwickler, die auch darauf hinweisen, das nirgendwo geschrieben steht, dass der Spieler die Aliens abschießen muss. „Ist der Spieler bestimmt zum Aggressor? Oder ist er ein Beobachter, der durch gefährliches Gebiet reist?“, lautet die moralische Frage.

Kein Scherz: Ballerspiel Lose/Lose zerstört reale Dateien – PC-WELT

Kfknttlwytzg.com


16 Sep

Zu den Absurditäten der neuen Medienwelt zählt zweifelsohne der “Spam”. Dass diese Form der Gewalttätigkeit durch massenhaft und unverlangt zugesandte Mails und Kommentare nach einem Frühstücksfleisch in Dosen benannt ist, erscheint nicht gerade höflich gegenüber dem Dosenfleisch, das jedenfalls dem Vf. bei dem ein oder anderen Zeltlageraufenthalt einst das Leben rettete. Mittlerweile sind es Roboterprogramme, die gezielt und massenhaft das Netz scannen, um beispielsweise die Kommentarzeilen von harmlosen Bloggern wie dem Vf. zuzumüllen und dabei so sinnfreie Spuren zu hinterlassen wie:

http://kfknttlwytzg.com/
http://nnibzwicvcxh.com/

Dass Medien selbst zur Message werden können, ist einer jener auf Marshall McLuhan zurückgehenden Allgemeinplätze. Hier aber macht sich das Medium zum Sender und greift aktiv in die Kommunikation ein. Jedoch: Handelt es sich überhaupt noch um Kommunikation? Können wir mit Rechnern “reden”? Darüber hat übrigens, und das sei die letzte Bemerkung zum Thema für heute, der Vf. einst in einem Abschnitt eines voluminösen Buches sich wissenschaftlich Gedanken gemacht.

Verlag Königshause & Neumann: Nicht-endende Enden

Beatles digital? Nein danke!


10 Sep

Wie Medien doch zur Selbstüberschätzung neigen können:

London (pte/09.09.2009/11:15) – Der heutige Mittwoch wird für die weltweite Beatles-Fangemeinde ein ganz besonderer Tag. …

Ein besonders trauriger Tag nämlich.

… soll vor allem die Neuauflage der vollständig digital überarbeiteten Ausgabe des musikalischen Gesamtwerks der „Fab Four“ für neue Begeisterung bei Musikliebhabern rund um den Globus sorgen.

(Foto: applecorpsltd.com) Aber die Erschütterung folgt auf den Fuße. Denn wann hat schon „Digitalisierung“ oder „digitale Bearbeitung“ etwas besser gemacht? Sind Hollywood-Filme besser geworden, weil jede Katastrophe sich nun 3D-Rendern lässt? Sind Bücher besser geworden, weil sie sich nun auf einem „Kindle“ lesen lassen? Gerade im Audio-Bereich war und ist die Digitalisierung ja stets äußerst umstritten gewesen, und dass schon seit Einführung der CD. High-Ender greifen bis heute auf Analogtechnik zurück und DJ’s horten ihre Langspielplatten wie Goldschätze.

Alte Studioaufnahmen der britischen Kultband aus den 1960er Jahren wurden dabei in vier Jahre langer mühsamer Arbeit mithilfe modernster Technik aufpoliert.

Aufpoliert? Das ist es, was Digitalisierung im Medienzeitalter bedeutet: Man bekommt die Fresse poliert.

Beatles digital – „Größtes Remastering-Projekt der Geschichte“ – pressetext.deutschland

Gamescom in Köln – Spielemesse für Aliens


22 Aug

Man möchte ein Alien sein, ausgerüstet mit schrecklichen Waffen und ausgestattet mit „Pheromonwahrnehmung“, mit der wir auch „durch Wände hindurch“ die Anwesenheit von Computernerds, Spielekids und Egoshootern wahrnehmen können. Wie sonst lässt sich ein Ereignis wie die neue Computerspielemesse Gamescom in Köln auch nur annähernd verkraften, bei der leichtbekleidete Hostessen einen Energydrink namens „Kalaschnikow“ verteilen?

Zu den Weltneuheiten, auf die eine staunende Welt nicht gewartet hat, zählt die neueste Version von Aliens vs. Predator. „Vs.“ kommt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet „versus“, also „gegen“. Auf derlei Lernerfolge zielt das Spiel allerdings nicht. Dafür kann der Spieler neuerdings das computergenerierte Massaker auch „aus den Augen eines Alien“ erleben.  Stiftung Spieletest weiß dazu allerdings auch Kritisches zu berichten:

Helles Licht führt bei der leichten Fischaugen-Optik der Alienaugen zu einer eingeschränkten Wahrnehmung zumindest am Rande des Sichtfelds.

Der eingeschränkten Wahrnehmung des gemeinen Spielers ist nur mit besonders starken Reizen zu begegnen. Da ist „effektvolles Töten“ angesagt:

Während der Gamescom-Präsentation war nur ein kleiner Teil der unterschiedlichen Todesanimationen zu sehen. Die virtuellen Marines starben dabei aufgespießt auf dem Stachelschwanz, blutspuckend und mit aufgerissenen Augen auf den Alienspieler zu rutschend.
Alternativ wurden ihnen der Stachel oder die Zweitkiefer effektvoll in oder besser durch den Kopf gerammt. Zerteilt werden die Menschen auch schonmal, wobei durch den Nahkampf leider alles zu gut zu erkennen ist.

Irgendwie beruhigend:

Aliens vs. Predator wird es wegen der drastischen Gewaltdarstellung vermutlich schwer haben, eine Altersfreigabe durch die USK zu erhalten. Die Gewaltdarstellung ist zumindest beim Spiel des Aliens nichts für schwache Nerven.

Aliens vs. Predator – Marines leiden sehen – Golem.de

Google Streetview


09 Aug

Kreuzau Fotografiert zu werden ist kein Zustand, über den sich immer noch nur Prominente erregen. Viele Bundesbürger sind verstört über die schwarzen Kameraautos, mit denen die amerikanische Internet-Firma Google zurzeit durch Deutschland fährt. Für den geplanten neuen Internetdienst Google Streetview werden momentan alle Straßen und Hausfassaden Deutschlands fotografiert.  Nicht allen gefällt das. Die Dörfer Kreuzau bei Düren und Molfsee bei Kiel haben jeweils per einstimmigem Gemeinderatsbeschluss gegen die Foto-Aktion von Google gestimmt. Die Bürger fühlen sich besonders in ihrem Sicherheitsgefühl bedroht. Geholfen hat es ihnen trotzdem nicht: Das Fotografieren auf offener Straße ist in Deutschland, mit gutem Grund, nicht verboten. Dennoch können auf nicht unerhebliche Weise Persönlichkeitsrechte durch Google verletzt werden. Doch die deutschen Datenschützer haben wenig Handhabe gegen den Internet-Riesen, denn das deutsche Datenschutzrecht stammt aus den 70er Jahren, und da waren all solche Fragen reine Science-Fiction.

Wer mehr über die Kontroverse erfahren will, kann heute im ARD Ratgeber Bauen & Wohnen einen Beitrag zum Thema sehen (16:30 Uhr).

Google: Streetview-Info

 http://www.streetviewfun.com/

http://www.gstreetsightings.com/

http://www.wdr.de/tv/ardbauen/

Orwell mit Orwell bekämpfen


22 Jul

Ausgerechnet die Romane „Animal Farm“ und „1984“ hat der Online-Buchhändler Amazon aus seinem Sortiment befördert. Erst nachträglich sei dem weltweit größten Internetversender aufgefallen, dass der Verlag, von dem Amazon die Onlinerechte erworben hatte, gar nicht im Besitz ebenderselben gewesen sei. Dass Amazon das eigene Sortiment um zwei besonders einflussreiche Titel verkleinern muss, möchte man noch als hausgemachtes Unglück abtun. Allerdings hat der Onlinehändler mittels der Synchronisationsfunktion bereits verkaufte Online-Versionen seiner Kunden von deren digitalen Lesegeräten, den sog. Kindles, wieder entfernt. Die Süddeutsche kommentiert das:

Neben der Tatsache, dass die Nacht-und-Nebel-Aktion für Amazon extrem peinlich ist und das Unternehmen jetzt geduldig Big-Brother-Witze über Wirklichkeit gewordene Orwell-Utopien und Blog-Hasstiraden über sich ergehen lassen muss, ist die Angelegenheit auch rechtlich bedenklich. Denn eigentlich erwirbt jeder Kunde beim Kauf eines E-Books im Kindle Store ein unbegrenztes Nutzungsrecht. Prekär auch die Frage, warum Amazon offensichtlich nicht überprüft hat, ob der Anbieter der Texte auch die Rechte an ihnen besitzt. Das Vertrauen in die Seriosität des Unternehmens ist beschädigt, denn wer möchte schon, dass sein Buchhändler – und so fühlt es sich an – nachts um drei im Wohnzimmer steht und die gekauften Bücher wieder mitnimmt.

Amazon entfernt George Orwell aus seinem E-Book-Laden – sueddeutsche.de

sterbende Medien: CompuServe


08 Jul

logo_cs40 Nicht mit einem Knall, sondern mit einem „Wimmern“ trete der Klassiker unter den Onlinediensten, nämlich Compuserve, ab, schreibt der amerikanische Kolumnist Robert S. Anthony. Schnöde ist auch die Mitteilung, die AOL, der heutige Besitzer des ältesten Online-Dienstes der Welt, an die Nutzer herausgibt:

As mentioned in our email notifications, as of June 30, 2009 the CompuServe Classic service will no longer operate as an Internet Service Provider.

Ein Jahr, bevor Google überhaupt startete, bezeichnete Spiegel Online Compuserve bereits als „Online-Oldie“. 30 Jahre, nachdem der erste eMail-Dienst des Internets startete, klemmt AOL nun den Service ab. Lange bevor es überhaupt das WWW gab, bot Compuserve bereits Live-Chats, Bahnauskunft, Foren und Dateitransfer. Das Grafikformat gif ist eine proprietäre Compuserve-Erfindung. 1994 war Compuserve mit 1,7 Mio. Nutzern der größte Onlinedienst überhaupt. Entstanden ist der Vorläufer des Online-Dienstes 1969 als Tochterfirma der US-Versicherung Golden United Life. Das Unternehmen arbeitete als IT-Dienstleister für die Mutter, betrieb die PDP-Großrechner, vermietete Rechenzeit an diesen Anlagen auch an andere Firmen. Im Laufe der 90er Jahre, mit dem Aufkommen des WWW, ging es mit Compuserve abwärts: Die Nutzer wollten keine geschlossene Onlinewelt mehr, sondern einfach nur Zugang zum Internet. Schon im vergangenen Jahr wurde der deutsche eMail-Dienst compuserve.de abgeschaltet. Seit heute ist Compuserve Classic offline.

CompuServe Announcement

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter