Archive for the ‘Computer’ Category

Schöne neue Medienwelt: Vergewaltigungssimulation


11 Mai

rapelay   Auch das noch: Der japanische Computerspiele-Hersteller Softmap hat einen Titel namens "Rapelay" herausgebracht, der nichts anderes ist als eine Vergewaltigungssimulation. Japanische, amerikanische und britische Medien ziehen bereits über dieses "Spiel" her und diskutieren, wie weit Spieleprogrammierer bei ihren Simulationen gehen dürfen.

Die japanischen Medien in Form von NHK, FujiTV und Yomiuri stellen RapeLay öffentlich an den Pranger. In Amerika hat die Organisation Equality Now eine Kampagne „gegen Vergewaltigungssimulationen und der Verharmlosung sexueller Gewalt in Japan“ gestartet. Sie richtet sich vor allem gegen die Entwickler des Spiels, Illusion und dem japanischen Premierminister.

Amazon hat den Titel aus seinem Programm gestrichen, nachdem ein britischer Abgeordneter sich empört hat. Der Hersteller ist dagegen verwundert, liegt sein Programm doch schon seit 2006 vor, ohne dass bislang jemand sich daran gestört hätte.

News – Japanische Medien vs. Vergewaltigungssimulation – Areagames.de: Das Spieleportal

Zukunft des Netzes


05 Mai

Heimatlosigkeit einmal anders: 200 Millionen verlassene Blogs soll es im Internet geben, hat die Unternehmensberatung Gartner errechnet. Es sind die Geisterdörfer der Blogosphäre. Dazu passt ein Gedanke, den Helmut Thoma, der ehemalige RTL-Chef, am vergangenen Wochende im Interview des Kölner Stadtanzeigers äußerte:

Irgendwann wird Internet ein Begriff sein wie heute das Morsen. Das war eine Form, Texte und Standbilder auf den Computer zu bekommen. Bald spielt sich alles auf immer größeren Fernsehflächen ab … Vielleicht ersetzt Spracherkennung die Tastatur und ich sage dem Fernseher die Adresse. Was ist dann Internet?

Presserat prüft jetzt auch Onlinemedien


17 Apr

Der Deutsche Presserat weitet seine Arbeit auf journalistisch-redaktionelle Onlinemedien aus.

Journalistisch-redaktionelle Online-Beiträge sollten den gleichen Standards gerecht werden, die auch für die gedruckten Veröffentlichungen gelten. Die Ausweitung des Pressekodex auf den Online-Bereich und die Möglichkeit für Leser und User, sich über Publikationen auch aus dem Internet beim Presserat zu beschweren, kann die Glaubwürdigkeit der einzelnen Online-Medien enorm stärken,

sagte der Sprecher des Pressrats, Manfred Protze, auf der gestrigen Sitzung des Plenums.Beschwerden können auch online abgegeben werden.

Rechtschreibung am Computer


20 Mrz

MS-Word-2-256x256 Cupertino-Effekt: So wird in Fachkreisen das rätselhafte Verhalten von Computern genannt, wenn sie die Rechtschreibung im Griff haben sollen.  Rechtschreibprogramme zeigen nämlich oftmals seltsame Eigenarten, auch in offiziellen und sogar amtlichen Papieren. Geschehen zum Beispiel in einem Nato-Forschugnspapier über „Interoperabilität innerhalb der Allianz und mit Koalitionspartnern“. Dort ist auf Seite 15 zu lesen, man könne die technische Vernetzung der Nato mit anderen Organisationen verbessern – zum Beispiel mit der „Organisation for Security and Cupertino in Europe“.

Cupertino? Das ist eine kleine Ortschaft in Kalifornien, die unter anderem die Firmenzentrale von Apple beherbergt. Gemeint ist aber gar nicht Apple, sondern die OSZE, und die Autoren der Nato haben auch nicht Cupertino geschrieben, sondern „cooperation“. Erst die automatische Rechtschreibkontrolle hat daraus den Ortsnamen gemacht. Ein US-Linguist hat die sprachliche Verselbständigung von Rechtschreibprogrammen näher untersucht. Ben Zimmer schreibt:

„Trotz aller Fortschritte der Softwareentwickler können die Korrekturprogramme nie perfekt sein.“

Eine EU-Übersetzerin hatte übrigens den seltsamen Cupertino-Fehler entdeckt und ihm den Namen gegeben. Bis heute finden sich in den Dokumenten der Nato und der EU reihenweise englischsprachige Texte, die automatisch ins Deutsche übersetzt wurden und bei denen die automatische Rechtschreibkontrolle aus Cooperation eben Cupertino machte. Es war wohl die in Word97 vorhandene Rechtschreibkontrolle, die den Fehler beging. Und nicht nur das:

Aus Internet wird Internat.
Aus Stinger-Rakete wird Stinker-Rakete.
Aus Nato wird Nano. etc.

Wer mehr über die Fehler lesen will, die Computerprogramme fabrizieren, die eigentlich Fehler eleminieren sollen, der kann Spiegel-Netzwelt konsultieren:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,612714,00.html

Mal abschalten: Shutdown Day 2009


13 Feb

Zum zweiten Mal ruft eine internationale Organisation zum „Shutdown Day“ auf: Am 2. Mai 2009 sollen alle ihren Computer für einen Tag ruhen lassen. „Kannst Du 24 Stunden ohne Deinen Computer überleben?“ fragen die Organisatoren.

„Shutdown Day is a Global Internet Experiment whose purpose is to get people to think about how their lives have changed with the increasing use of the home computer, and whether or not any good things are being lost because of this.

The idea of Shutdown Day project is simple – just shutdown your computer for one whole day of the year and involve yourself in some other activities: outdoors, nature, sports, fun stuff with friends and family – whatever, just to remind yourself that there still exists a world outside your monitor screen.“

„Shutdown Day“ wurde im Jahr 2007 vom kanadischen Programmierer Denis Bystrov erfunden, nachdem er realisiert hatte, dass er zu viel Zeit am Computer verbrachte und gerne mal wieder einen ganzen Tag mit seiner Familie verbringen wollte. Von der letztjährigen Campagne gibt es auch noch einen hübschen kleinen Video.

Tagesschau online: Angriff der Killer-Viren


11 Feb

Da veranstaltet tagesschau.de einen Chat mit der Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, und dann wundert man sich, dass besagter Chat zum Ziel von Hackerangriffen wurde.

„Kurz vor Ende haben Unbekannte den Chat mit maschinellen Massenanfragen gestört. Der Chat, den tagesschau.de gemeinsam mit politik-digital.de veranstaltete, war für einige Minuten aus dem Internet nicht erreichbar“.

Und nicht nur das: die Angreifer legten auch noch antisemitische und antiisraelische Züge an den Tag, was tagesschau.de offenbar überraschte:

„Bereits vor Beginn gingen bei den Moderatoren zahlreiche antisemitische und antiisraelische Beiträge ein. Insbesondere am Abend und in der Nacht vor dem Chat mussten die Moderatoren bereits zahlreiche Beiträge mit antisemitischem und antiisraelischem Inhalt filtern. Die Moderatoren überprüfen die Beiträge vor der Veröffentlichung grundsätzlich auf Hasspropaganda, Unterstellungen und nicht belegbare Tatsachenbehauptungen.“

Was hatte tagesschau.de denn erwartet? Mehr Sachverstand und auch mehr Coolness legte da die Zentralrätin, Charlotte Knobloch, an den Tag:

„Knobloch reagierte auf die Chat-Störung gelassen. Das überrasche sie nicht, sagte sie im Gespräch mit tagesschau.de. Sie habe damit eher bereits gerechnet.“

Man möchte Frau Knobloch danken. Sie versteht offensichtlich mehr vom Internet und von politischen Diskussionen als die Medienprofis der Tagesschau.

Internet macht’s möglich: Gassi TV


28 Jan

Das Internet als Verbreitungsweg für Fernsehinhalte macht Formate möglich, die sonst den Weg über den Äther womöglich nicht geschafft hätten. Dazu zählt mit Sicherheit „Gassi TV“.

„Morgen startet GASSI-TV die neue Sendereihe „GASSI-TV.international“. Gedacht ist das englischsprachige Format für den internationalen Markt, schwerpunktmäßig die USA und England. Mit der ersten Moderatorin unseres Senders Sarah Kerimis leiten wir die nächste Stufe GASSI-TV ein. Die erste Folge beschäftigt sich mit dem schwierigen Thema Medikamente für Hunde. Speziell dreht es sich um Antidepressiva, denn dies ist besonders in den Vereinigten Staaten ein großes Thema. Wir weisen auf Alternativen zum Medikament hin und geben, unterstützt von Tierarzt Ralph Deuster, Tipps zum Thema Depression bei Hunden.“

Was hat der depressive Hund von heute eigentlich früher gemacht, wenn er auf ebensolchen gekommen ist? Heute kann er Rat beim Fachmann suchen, einem ausgewiesenen Experten:

„Der Macher: ein langjähriger Fernsehproduzent. Er weiß, worauf es bei seriöser Berichterstattung ankommt und verbindet seine Erfahrung mit diesem modernen.
Mit den Sendereihen „Auf Abwegen“, „Tierportrait“, „Gesund Und Munter“, „News“, sowie „Tier Und Recht“ präsentiert von der Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries und „Auszeit Mit Hund“ präsentiert von Reisefachfrau Astrid Kraus hat GASSI-TV fünf Kultmagazine geschaffen, die monatlich schon mehr als 10.000 Besucher auf die Homepage locken.“

Dass auch unsere lieben Haustiere einen eigenen Internetzugang erhalten, war ja nur eine Frage der Zeit. Die technischen Möglichkeiten des Neuen Mediums sind eben unbegrenzt:

„GASSI-TV steht für visionäres, zukunftsorientiertes Fernsehen. Die Plattform ist hierbei nicht mehr das Fernsehgerät sondern das Internet. Die neuen Medien eröffnem Zuschauer und Macher neue Perspektiven. Sendezeiten werden umgangen und Zuschauerzahlen- und Zufriedenheit kann direkt gemessen werden. Weiterhin ist das Internet gemeinhin als interaktives Medium bekannt.“

Interaktives Gassi TV, was könnte das alles sein: Wettbellen per Videochannel, Aportieren von Programmcodes und Gadgets und statt an den Baum wird künftig an den TFT-Monitor gepinkelt. Die Phantasie reicht kaum aus, um auf die Ideen zu kommen, die die Macher von Gassi TV umtreiben:

„GASSI-TV bietet Tierhaltern und solche, die es werden wollen Informationen rund um das Tier. Von Tierschutz über Gesundheit bis zur Freizeitgestaltung reicht die Berichterstattung der Magazine. Doch GASSI-TV ist auch Internetfernsehen zum anfassen, denn die tierischen Gäste kommen aus den Reihen der Zuschauer. Auf Veranstaltungen, die GASSI-TV besucht, gibt es reichlich Möglichkeit dem Team bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.
„Tierportrait“ lädt jeden tierische Gäste auf das bekannte, grüne Sofa ein und erzählt ihre Geschichte. „News“ gibt Tipps und Tricks zur Tierhaltung und aktuelle, tierrelevante Themen werden aufgegriffen.
Aktualität ist auch das Stichwort für „Auf Abwegen“. Die Moderatoren besuchen Vereine, interessante Orte und Veranstaltungen um neues aus der Welt der Tiere zu berichten. Gesundheitstipps gibt es bei „Gesund Und Munter“, Rechtsfälle kompetent und charmant referiert bei „Tier Und Recht“ und Urlaubsziele mit Hund liebevoll vorgestellt bei „Auszeit mit Hund“.“

Tierische Gäste auf einem grünen Sofa: Das ist bestimmt zum Wiehern.

Was suchen die Leute im Internet?


15 Dez

Was suchen die Leute eigentlich im Internet? Das weiß natürlich niemand besser als die Suchmaschinenspezialisten der Fa. Google. Die haben eine Rangliste mit den am häufigsten eingegebenen Suchbegriffen des Jahres 2008 veröffentlicht. Und ich muss sagen, da bleibt einem doch die Spucke weg. Liste sieht nämlich so aus:

1. ebay
2. youtube
3. wetter
4. gmx
5. google
6. video
7. wikipedia
8. web.de
9. bild
10. telefonbuch

Was am meisten verwundert: Wer nur halbwegs mit der Funktionsweise des Internet vertraut wäre, bräuchte für praktisch keinen der genannten Begriffe eigens eine Suchmaschine. Da ist also der Herr Posauke aus Bottrop, und der möchte gerne zu Ebay. Da geht er dann auf die Seite „www.google.de“ und gibt dort als Suchwort „ebay“ ein. Befriedigt stellt er fest, dass die Antwort auf seine Frage „www.ebay.de“ lautet. Vielleicht auch eine Form der Selbstvergewisserung. Was aber macht der Herr Posauke, wenn er mal was im Internet sucht, was wirklich schwer zu finden ist? Er macht gar nichts. Denn er wüsste wahrscheinlich noch nicht einmal, was für Suchbegriffe er eingeben müsste.

Warnung vor neuem Google-Webbrowser


06 Sep

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor dem Einsatz des neuen Google-Webbrowsers Chrome. Wie der Pressesprecher Matthias Gärtner in der Berliner Zeitung erklärte, solle Chrome nicht für den allgemeinen Gebrauch eingesetzt werden. Zum einen handle es sich um eine Betaversion (Versionsbezeichnung 0.2), und die solle nur von erfahrenen Anwendern ausprobiert werden. Zum anderen vergrößere der Einsatz von Chrome noch den Datenhunger der Fa. Google. Der Internetdienst liest alle Eingaben mit, die in die Such- und Adreßleiste des neuen Browsers eingegeben werden, und kann sie zusammen mit der IP-Adresse des heimischen Computers abspeichern.

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter