Archive for the ‘Computer’ Category

Google betritt die reale Welt


13 Sep
Foto: Google

Foto: Google

Internetgigant Google verlässt die virtuelle Welt und landet in der Realität, oder jedenfalls auf einer realen Bühne. Diese steht in der Hamburger Filiale von Saturn. Dort wurde heute der erste Google Shop-in-Shop eröffnet:

Das Highlight ist die Liquid Galaxy, eine Google Earth Großbildleinwand, mit der Ihr virtuell rund um die Welt und zu vielen überraschenden Orten reisen könnt.

Vor allem wollen Google und Saturn aber natürlich verkaufen. Deswegen sind auf der 100 qm großen Ausstellungsfläche Chromebooks und Nexusgeräte zu sehen, die mit dem Google-Betriebssystem Android ausgestattet sind.

EU: Europäer haben schlechte Computerkenntnisse


15 Jun

Die Europäische Union attestiert ihren EinwohnerInnen zu wenige bzw. zu schlechte Computerkenntnisse. Laut einem Onlineartikel auf Die Presse kennt sich die Hälfte der Europäer kaum oder gar nicht mit Computern aus. In ihrem Fortschrittsbericht zur digitalen Agenda soll die EU festgestellt haben:

Innerhalb des vergangenen Jahres hätten sich die IT-Kenntnisse der Menschen weder quantitativ noch „in Bezug auf das Niveau“ verbessert, steht in dem Bericht. Ein Drittel der Befragten konnte gar nicht mit dem Computer umgehen.

Diese Unkenntnisse haben auch Einfluss auf den Arbeitsmarkt. In Firmen der EU sollen bis zum Jahr 2015 bis zu 900.000 Stellen im IT-Bereich nur schwer zu besetzen sein. Der
Fortschrittsbericht ist hier abrufbar.

Medienwissenschaft paradox: Facebook-Zahlen, die niemanden interessieren


02 Mai

Der Mathematiker Stephen Wolfram soll „mit einer eigenen Software“ (!) das Nutzungsverhalten von Facebook-Usern untersucht haben, wie der KressReport berichtet. Was hat er herausgefunden?

Männliche Facebook-User reden mehr über Sport, weibliche eher über Familie und Freunde. Zu diesem Ergebnis kommt der Mathematiker Stephen Wolfram, der mit einer eigenen Software Nutzerverhalten und Gesprächsthemen der Facebook-User analysiert hat. Mit seiner Software hat sich Wolfram die Datenflut bei Facebook zu Nutze gemacht und zahlreiche Facebook-User analysiert. Über eine Million Menschen haben der Datenerhebung zugestimmt (…).

Und der Mathematiker hat noch mehr Erkenntnisse:

Die meisten User sind zwischen 20 und 30 Jahren alt, danach zeigt die Nutzerkurve steil nach unten. Aber auch bei den jungen Nutzergruppen bleibt Facebook nicht vom allgemeinen Trend verschont: Auch hier gehen die Userzahlen langsam zurück

Sind das wirklich relevante Daten, sind das wirklich Ergebnisse, auf die jemand gewartet hat oder die gar handlungsrelevant sind? Selbst der KressReport, der über die Erhebung berichtet, ist am Zweifeln: „Einige der Ergebnisse sind durchaus überraschend, andere dagegen nicht“. Selbst der Hinweis auf zurückgehende Nutzerzahlen könnte nicht für einen neuen Trend, sondern schlicht für statistische Normalität stehen. Ist der Grenznutzen erstmal erreicht, wovon bei über einer Milliarde Facebook-Nutzer weltweit auszugehen ist, so können die Zahlen gar nicht anders als sinken. Ähnlich wie zuvor die irrelevante Berichterstattung über ständig steigende Nutzerzahlen von sozialen Netzwerken ist auch im umgekehrten Fall ein Erkenntnisinteresse nur schwer auszumachen.

Erster Internet-Browser feiert Geburtstag


22 Apr

NCSA_MosaicHeute vor 20 Jahren wurde der Internetbrowser NCSA Mosaic für die Öffentlichkeit frei gegeben. Auf der Mailingliste www-talk wurde dieser Schritt tags zuvor mit den Worten angekündigt:

Hiermit ist die Version 1.0 von NCSA Mosaic, ein vernetztes Informationssystem und ein World Wide Web Browser, für X-Window-Systeme freigegeben.

Aus dem Mosaicbrowser, der als erster wirklich multimediale Inhalte darstellen konnte und damit dem Internet zum Siegeszug verhalf, gingen u.a. der Netscape Navigator und der Microsoft Internetexplorer hervor. Die Welt – und nicht nur die der Medien – sähe heute anders aus, wenn es Mosaic nicht gegeben hätte.

NCSA Mosaic – Wikipedia

PC-Markt bricht ein


11 Apr

PC’s scheinen ein Fall für den Sperrmüll (Foto: Haarkötter)

Die Zahlen der PC-Verkäufe im ersten Quartal 2013 sind offenbar sehr stark zurückgegangen. Branchenkenner nennen die Situation schon „dramatisch“.

Den Zahlen von IDC zufolge fielen die weltweiten Verkäufe von Rechnern auf 76,3 Millionen – ein Verlust von 13,9 Prozent. Damit seien die ersten Monate des Jahres die schlechtesten seit den ersten Messungen im Jahr 1994, schreiben die Marktbeobachter.

Zugleich soll Gartner-Analyst Mikako Kitagawa eine düstere Prognose für die PC-Branche abgegeben haben. Verbraucher verlagerten demnach ihre Computer-Nutzung auf andere Geräte wie Smartphones und Tablets. Nicht einmal in den Entwicklungsländern soll noch ein starkes Wachstum beim Absatz klassischer Notebooks und Desktops zu erwarten sein.

Schuld an der Misere soll laut Branchenkennern auch das neue PC-Betriebsystem Windows8 sein.

„Es scheint klar, dass die Veröffentlichung von Windows 8 nicht nur dahingehend gescheitert ist, den PC-Markt anzukurbeln“, sagte IDC-Analyst Bob O’Donnell. „Es scheint sogar, dass der Markt abgebremst wurde.“

Die User könnten sich einfach nicht an die radikal andere Bedienung der Software gewöhnen.

Newsjacking: Wie Journalismus und Werbung verschmelzen


06 Apr

Beim Superbowl, dem Endspiel der US-amerikanischen Football-Profiliga, kam es in diesem Jahr zu einem Zwischenfall in Gestalt völliger Dunkelheit: ein halbstündiger Stromausfall. Ein beliebter amerikanischer Kekshersteller wusste das unerwartete Ereignis zu Werbezwecken zu nutzen. Mitarbeiter der Werbeagentur saßen im Stadion und posteten über den Kurznachrichtendienst Twitter kurze werbliche Botschaften, die direkt Bezug auf das aktuelle Ereignis, also den Stromausfall, nahmen.

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Kaum in die Welt gesetzt, wurde der Tweet schon 14.555 mal geteilt. Bemerkenswert ist das auch deswegen, weil die Werbezeiten im Rahmen der Superbowl-TV-Übetragungen die teuersten der Welt sind. Sofort haben die Marketingexperten auch einen Fachterminus für diese neue Spielart der Schleichwerbung gefunden: Newsjacking, also das Kapern aktueller Nachrichteninhalte zu Werbezwecken. Die Grenzen zwischen Werbung und Wahrheit, zwischen dem realistischen Reportieren von aktuellen Ereignissen und deren Nutzbarmachung zu Werbezwecken wird damit erneut zuungunsten der Wahrheit verschoben. Die Wirklichkeit ist das, was der Werbung nutzt.

Google News erreicht die Weltbevölkerung


27 Mrz

Google ist die erfolgreichste Suchmaschine des Internets. Aber was die Google-Entwickler im hauseigenen Produktblog an Erfolgszahlen nennen, geht dann vielleicht doch etwas zu weit:

Wir sind uns sicher, dass diese Verbesserungen Google News noch attraktiver machen und noch mehr Besucher auf Nachrichtenseiten locken werden (sechs Milliarden pro Monat, Tendenz steigend).

Sechs Milliarden Besucher? Das entspräche fast der Gesamtsumme der Weltbevölkerung, die wenigstens einmal im Monat auf die Google News-Website gehen müsste. Und dazu müsste natürlich jedes Mitglied der Weltbevölkerung auch einen Zugang zum Internet, sprich: einen Computer haben. Doch dies ist bei weitem nicht der Fall. Oder sind vielleicht doch nicht einzelne Besucher, sondern z.B. Klickzahlen gemeint? Dann könnte ich auf die Statistik erheblichen Einfluss nehmen, wenn ich schon für mich alleine monatlich eine Milliarde mal Beiträge auf Google News anklicke. Vielleicht soll es aber auch nur ein verfrühtes Osterei, engl. easteregg, sein, dass Google uns hier beschert. „Easter eggs“ heißen unter Programmierern sonst die kleinen Späßchen, die sie sinnwidrig in den Programmcode einbauen. Ein besonders hübsches hat das Googleteam uns auch zu Ostern geschenkt. Dazu muss man nur diesem Link folgen bzw. diese Rechnung ins Google-Suchfeld eingeben:

1.2+(sqrt(1-(sqrt(x^2+y^2))^2) + 1 – x^2-y^2) * (sin (10 * (x*3+y/5+7))+1/4) from -1.6 to 1.6

Programmierer: Outsourcing mal anders


25 Jan

Computer auf den Müll (Foto: HH)

Wer überhaupt keine Lust mehr auf Computer hat, kann es so machen wie ein Programmierer aus Kalifornien. Das US-amerikanische Telekommunikationsunternehmen Verizon hat jetzt einen besonders kuriosen Fall von Outsourcing geschildert. Ein „Bob“ genannter Programmierer hat offenbar seine eigene Arbeit komplett von chinesischen Kollegen machen lassen. Bob erschien zwar jeden Tag pünktlich bei der Arbeit, erstattete auch jeden Tag Report über seine aktuellen Programmierleistungen, in Wahrheit aber verbrachte er seine Zeit am PC mit Ebay-Auktionen, in sozialen Netzwerken und mit Katzen-Videos. Die Arbeit machte stattdessen ein chinesischer Programmierer, dem Bob dafür einen Bruchteil seines Lohns abgab. Und diese Arbeit erledigte der Chinese offenbar sehr gut: Bob erhielt viel Lob für seinen Job, wurde gar als „bester Entwickler im Haus“ gefeiert. Ein typischer Arbeitstag von Bob sah so aus:

9:00 a.m. – Arrive and surf Reddit for a couple of hours. Watch cat videos
11:30 a.m. – Take lunch
1:00 p.m. – Ebay time.
2:00 – ish p.m Facebook updates – LinkedIn
4:30 p.m. – End of day update e-mail to management.
5:00 p.m. – Go home

Den Outsourcing-Trick wendete Bob offenbar nicht nur bei einem Arbeitgeber an, sondern gleich bei einer ganzen Reihe von Firmen. Er soll damit mehrere hunderttausend Dollar pro Jahr verdient haben, wovon er bestenfalls 50.000 Dollar nach China überwies.

Aufgeflogen ist der Programmierer nur, weil dem IT-Service seiner Firma überraschend viele Zugriffe aufs Firmennetz aus China aufgefallen waren. Der Arbeitgeber benutzte sogar eine Hardware-Verschlüsselung, die Bob auf fast altmodische Art umging: Er schickte den Sicherheitsschlüssel, den sog. token, per FedEx nach China.

Fortschrittliches Banking in Mitteleuropa


07 Jan

Neue Medien verdrängen nicht die alten. Das wird in der Medienwissenschaft als Riepl’sches Gesetz bezeichnet. Ein kleines Beispiel dafür ist dieser Kontoauszugsdrucker der Santander Bank AG-Filiale am Kölner Chlodwigplatz. Innendrin Hightech, aber wenn außen mal irgend etwas nicht funktioniert, tun es immer noch Tinte und Papier:

 

Google: Krokodil im Computer


16 Nov

Foto: Dieter/Pixelio

Man kennt ja Würmer in Büchern, Fliegen in der Suppe, Läuse in Haaren, aber Suchmaschinenprimus Google setzt diesem Bestiarium die Krone auf: Man hat sich ein Krokodil in einem Server eingefangen, wie der Branchendienst Meedia berichtet:

Im US-Bundesstaat South Carolina hat sich ein waschechter Mississippi-Alligator in einem Google-Rechenzentrum häuslich eingerichtet. Genauer gesagt: im Kühlbecken des Serverzentrums. Hintergrund: Google experimentiert in dem besagten Serverzentrum in South Carolina mit der Kühlung durch ein Regenwasserbecken. Um dort den überbordenden Algenwuchs einzudämmen, wurden Fische ausgesetzt. Und die lockten wiederum den Alligator an.

Wie Joe Kava, Senior Director of Data Center Construction and Operations bei Google, der Zeitung The Post and Courier erzählt, ist der Alligator 1,22 Meter groß. Offiziell muss der Alligator aber erst ab einer Größe von 1,80 Meter entfernt werden. Mit dem Exemplar hat Google noch Glück gehabt. Die Alligatoren des Missisippi können nämlich bis zu sechs Meter lang werden. Die Kühlmethode mit Regenwasser gilt übrigens als besonders umweltschonend. Aber wie auch sonst häufiger kann Ökologie eben ganz eigene Nebenwirkungen entwickeln, zum Beispiel das Krokodil im Computer.Das nennt man dann wohl Medienökologie.

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter