Archive for the ‘KStA’ Category

FC Köln beim Stadtanzeiger: Hätte, hätte, Fahrradkette


22 Apr

So ein Aufstieg wie der des 1. FC Köln in die erste Fußballbundesliga ist eine schöne Sache. Manchen Kölnern freilich ist die durchfeierte Nacht nicht so gut bekommen. Den Sportreportern des Kölner Stadtanzeigers zum Beispiel. Hier wurde die Lust an der Alliteration zu einem faszinierenden H-lastigen Wortgestammel, das Per Steinbrücks „hätte, hätte, Fahrradkette“ wahrlich zur Ehre gereicht hätte:

49100 Menschen waren gekommen, die große Mehrheit davon war auf Jubel gebucht hatten und hätte außer Hymne, Höhner, Hennes und Helmes eigentlich nicht mehr gebraucht hätten zu einem schönen FC-Fest.

Nichts verstanden? Macht nix. Sind halt Hallodris, diese holdseligen Ha-Sager vom heldenhaften Hölner Hadtanzeiger. Hauptsache Höhner, Helmes und Hennes. Der Rest hätte funktioniert, wenn das Hirn sich auch mit H schreiben hätte. Täte es doch? Na umso besser. Bleibt zu hoffen, dass der Kölner Sportjournalismus mit dem Aufstieg auch  erstklassig wird.

Shitstorm kostet Kölner Stadtanzeiger die deutsche Grammatik


22 Dez

Eine unbedachte Äußerung hat eine amerikanische PR-Beraterin jetzt den Job gekostet:

tweet_job1Dieser Tweet soll einen Shitsorm ausgelöst haben. Der Artikel des Kölner Stadtanzeigers darüber hat allerdings die deutsche Sprache die Grammatik gekostet:

Eine unbedachte Äußerung in Sozialen Netzwerken kann das Leben in einen Alptraum verwandeln. Das muss jetzt die US-amerikanische PR-Managerin Justine Sacco erfahren. Ihr rassistischer Tweet hat eine Welle der Empörung ausgelöst und ihr den Job gekostet.

Wenn man sich schon unbedingt gepflegt ausdrücken will, dann sollte man auch ein gepflegtes Verhältnis zur deutschen Sprache haben. Und die Frage, ob es sie etwas gekostet oder ob jemand an ihr gekostet oder was es eigentlich die Sprache kostet, ist ja auch journalistisch in diesem Zusammenhang nicht völlig irrelevant. Wenn diese Fragen geklärt wären, könnte man nämlich überhaupt erst anfangen, sich übers Wesentliche zu unterhalten: Warum geht der Kölner Stadtanzeiger eigentlich davon aus, dass die unverhohlen rassistische Äußerung „unbedacht“ gewesen sei? Warum nimmt man dort wie selbstverständlich an, dass blonde weiße PR-Beraterinnen nicht wüssten, was sie reden oder schreiben? Warum löst so etwas eigentlich niemals einen Shitstorm aus?

 

Der Herbstmeister der Statistik


10 Dez

fc koelnEndlich haben wir ihn gefunden, den Herbstmeister der Statistik! Lange war das Rennen ja offen, aber nun hat sich aus dem Heer der journalistischen Publikationen, für die Zahlen und Statistik nur das Herbstlaub im grünen Garten des storytelling sind, ein Favorit herausgemendelt. And the winner is: The Kölner Stadtanzeiger!

Nun ist es ja, wenigstens aus Kölner Sicht, sehr erfreulich, dass der Erste Fußballclub Köln zum Ende der Hinrunde Tabellenführer der 2. Fußballbundesliga ist und sich darum den inoffiziellen Titel des „Herbstmeisters“ ans Revers heften darf. Aber tatsächlich kann sich kein Fußballclub für diesen Pseudotitel etwas kaufen. Er ist reines Journalistenfutter, um irgend etwas zu schreiben zu haben. Auch wenn das die Fußballreporter des Kölner Stadtanzeigers anders sehen:

Zumindest statistisch betrachtet  hat der Herbsttitel einen gewissen Wert. In den vergangenen 18 Jahren stieg der Hinrundensieger 14 Mal auf. Somit ist der Frust, mit 33 Zählern den angestrebten Schnitt von zwei Punkten pro Spiel knapp verpasst zu   haben, überschaubar.

Selbst wenn der sog. Herbstmeister in den vergangenen 18 Jahren vierzigmal aufgestiegen wäre, würde das über den zukünftigen Verlauf der aktuellen Spielzeit statistisch rein gar nichts aussagen. Voraussagen über zukünftige Ereignisse alleine rechnerisch aus einer Serie in der Vergangenheit herzuleiten, ist ein unzulässiger Schluss. Wenn die Spieler des 1. FC Köln am Ende der Saison tatsächlich aufsteigen sollten, dann weil sie gut Fußball gespielt haben und nicht weil sie gut in Mathe sind. Auch ob eine Mannschaft nun einen Schnitt von zwei Zählern pro Spiel ergattern konnte oder nicht, ist reine Pseudoinformation, aus der nichts folgt. Was soll schließlich der Hinweis, Torschütze Ujah habe „731 Minuten ohne Torerfolg“ erzielt? Nach der den Sportreportern eigenen Mathe-Logik hätte es dann doch dieses Tor gar nicht geben dürfen: Denn wer 731 Minuten kein Tor schießt, der dürfte demzufolge in der 732. Minute auch kein Tor schießen.

Überlassen wir das Fazit dem Manager des 1. FC Köln, Jörg Schmadtke, der es überaus präzise auf den Punkt gebracht hat: „„Das ist okay, aber am Stammtisch wichtiger. Das hat keinerlei Bedeutung. Wichtig ist, was im Mai ist“.

Kölner Stadtanzeiger: Sag‘ mir, wo die Brücken blüh’n


02 Jul

Dass die Stadt Köln eine Dauerbaustelle ist, das ist seit Dombau-Zeiten ein Allgemeinplatz. Da kann man natürlich schon mal durcheinander kommen. So ist es heute auch dem Kölner Stadtanzeiger gegangen. Eine Baustelle an einem Tunnel zur Kölner Zoobrücke, einer Hauptverkehrsader der Stadt, wurde laut Stadtanzeiger zweimal gebaut: Einmal 1969 und einmal 1970.

Ausschnitt: Kölner Stadtanzeiger Online

Ausschnitt: Kölner Stadtanzeiger Online

Dass ein Tunnel, der erst 1970 gebaut wurde, schon 1969 eröffnet worden ist: dat jiddet nur in Kölle …

Kölner Stadtanzeiger rottet deutsche Männer aus


04 Dez

männliche Anatomie (Grafik: Wiki Commons)

Zeitungssterben ist das eine, Sterben in der Zeitung ist das andere: Wenn beides zusammen kommt, dürfte der Untergang des Abendlandes nicht mehr lange auf sich warten lassen. Der Kölner Stadtanzeiger jedenfalls hat eine regelrechte Sterblichkeitsepedemie ausgemacht und schickt sich an, Deutschlands Männer auszurotten. Und das ausgerechnet in der heutigen Ausgabe des „Magazins“, zwischen Themen wie „Kratzen im Hals bei Kerzenschein, „Anleitung zum Mitsingen“ und dem Horoskop. Dort geht es, weil mit der Weihnachtszeit ja auch das Jahr zu Ende geht, um die Sterblichkeit bei Prostatakrebs. Konkret, so der Stadtanzeiger:

„…drei von hundert Männern bundesweit sterben jährlich an Prostata-Krebs, so die Statistik.“

Wirklich? Kurz nachgerechnet: Drei Prozent der männlichen Bundesbürger, das wären bei ca. 40 Mio. Männern in Deutschland gute 1,2 Millionen Sterbefälle nur mit der Diagnose Prostatakrebs. Jährlich! Diese Zahl ist schon dann absurd, wenn man sich ansieht, wieviele Menschen überhaupt jährlich in Deutschland sterben:

Im Jahr 2008 starben 446.788 Frauen und 397.651 Männer das waren rund 1% der Bevölkerung.

Der Kölner Stadtanzeiger will also buchstäblich ein Massaker an der männlichen deutschen Bevölkerung veranstalten. Aber auch wenn man solche statistischen Nickeligkeiten außen vorlässt, und sich nur die Statistiken zu Prostataerkrankungen ansieht, ist die Rechnung im Magazin der Kölner Tageszeitung nicht nachvollziehbar:

Unter den bei Männern zum Tode führenden Krebserkrankungen lag das Prostatakarzinom 2008 mit 10,4% (etwa 11.900 Fälle) nur an dritter Stelle, nach Lungenkrebs (25,4%, ca. 29.000 Fälle) und Dickdarmkrebs (12,5%, ca. 14.200 Fälle). Die Sterberate (Mortalität, standardisiert) betrug etwa 20 je 100.000 Männer.

Wie kann die Journalistin dann nur auf diese sehr unsinnige Prozentangabe gekommen sein? Vielleicht durch statistische Aussagen wie diese:

Das Sterberisiko im Laufe des Lebens beträgt insgesamt nur 3,3%.

Dies ist aber nur die Angabe einer Wahrscheinlichkeit und nicht der tatsächlichen Sterbefälle, und sie bezieht sich auch nur auf diejenigen Männer, die schon an Prostatakrebs erkrankt sind. Andernfalls würde sich die Nachfrage an einen Kölner Chefarzt auch erübrigen, die da lautete:

Steigt die Zahl der Prostata-Krebsfälle?

Legt man die Rechenkünste des Kölner Stadtanzeigers zugrunde, muss logischerweise die Krebsrate sinken: Denn alle potentiellen Patienten würden über kurz oder lang ausgerottet sein. Damit sterben allerdings auch die Leser des Kölner Stadtanzeigers aus: Sterben in der Zeitung = Zeitungssterben. Was zu beweisen war.

Wenn der Kölner Stadtanzeiger etwas auf dem Herzen hat


06 Sep

Der Kölner Stadtanzeiger zeigt Herz. Aber was will er damit eigentlich zeigen?

KStA vom 04.09.2012

Nun gut, es geht um Organtransplantationen, ein Thema, das gerade aufgrund aktueller Ereignisse gehörigen Nachrichtenwert besitzt. Aber keiner derer, denen momentan womöglich ungerechtfertigterweise ein Spenderorgan vorenthalten wird, sehnt sich tatsächlich nach einem plastinierten Ausstellungsstück. Was offenbar als witziger Untertitel gemeint ist, spielt in Wahrheit mit dem Entsetzen totkranker Menschen Scherz. Ein echter Herzfehler!

Kölner Stadt-Anzeiger sieht älter aus als angenommen


23 Jul

Charlemagne_denier_Mayence_812Historiker des Kölner Stadtanzeigers haben in den Untiefen ihres Zeitungsarchivs gegraben und zwischen den längst versteinerten Überresten der “Kölnischen Zeitung” sensationelle Funde zur Regionalgeschichte des Rheinlands entdeckt:

Die Aachener Stadtgeschichte muss wohl neu geschrieben werden. Denn lange vor Karl dem Großen, viel länger als bisher angenommen, kamen die Menschen schon hierher.

Die Formulierung deutet in all ihrem Unglück darauf hin, dass die Aachener Stadtgeschichte mit Karl dem Großen (Kaiserkrönung im Jahr 800 n.Chr.) begönne. Allerdings haben, wie weiter unten im Artikel auch ganz richtig vermerkt wird, schon die Römer um die Zeitenwende in Aachen gesiedelt (und ihr ihren Namen gegeben).

Aber auch, was als eigentliche Sensation in dem Artikel verkauft wird, ist bei näherem Hinsehen keine solche: Dass schon in der Jungsteinzeit auf dem Gebiet des heutigen Aachen gesiedelt wurde, ist, wie schon im entsprechenden Wikipedia-Artikel nachzulesen ist, keine große Neuigkeit. Worin dann überhaupt der Nachrichtenwert dieses von dpa gelieferten Artikels besteht, bleibt unklar.

Stadtgeschichte: Aachen ist älter als angenommen | Kultur – Kölner Stadt-Anzeiger

Wahlprognosen: Die Wirklichkeit ist immer besser als die Presse


11 Mai

Wahlkampfzeiten sind die Zeiten von Wahlprognosen, und die sind bei Journalisten besonders beliebt. Das Problem ist nur: Meistens stimmen sie nicht. Hier ist die Wahlprognose, die “Yougov” im Auftrag des Kölner Stadtanzeigers für die Landtagswahlen NRW am kommenden Sonntag, den 13.05., erstellt hat:

Wahlprognose NRW

Am interessantesten an diesem Umfrageergebnis sind nicht etwa die Zahlen- und Prozentwerte, sondern die Einschränkungen, die Yougov zwar auf seiner Website macht, die der Kölner Stadtanzeiger aber unlautererweise nicht mitveröffentlicht. Dort heißt es:

Für die Studie wurden von YouGov insgesamt 1.038 wahlberechtigten Bürger in NRW in dem Zeitraum vom 20.04.2012 bis zum 29.04.2012 befragt. Die Fehlertoleranz liegt zwischen 1,4 Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 5%) und 3,1 Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 50%). Die Daten wurden mittels Online-Befragung erhoben. Die Ergebnisse sind politisch gewichtet und repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in NRW ab 18 Jahren.

Vergessen hat Yougov noch anzufügen, dass solche Umfrageergebnis nur eine Wahrscheinlichkeit von ca. 90% haben. Denn die 1.038 Befragten werden nach dem Zufalls- oder Lotterieprinzip ausgesucht. Das bedeutet, es könnte zufällig sein, dass man ausgerechnet 1.038 CDU-Anhänger (oder andere Minderheiten) erwischt. Und eine Fehlertoleranz von 3,1 Prozentpunkten besagt nichts anderes, als dass die SPD genauso gut nur 33,9% und die CDU ebenso gut 33,1 % haben könnte. Mit diesen Werten sähe das Umfrageergebnis aber dem Wahlergebnis der letzten NRW-Wahlen verflixt ähnlich:

Quelle: Wikipedia

Wie kommt’s? Wahlen folgen, wie auch andere prognostizierbare Ereignisse (z.B. das Wetter) der Regel der Persistenz: Die Wahrscheinlichkeit, dass es dieses Mal genauso ausgeht wie das letzte Mal, ist ziemlich hoch. Beim Wetter liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es heute so wird, wie es gestern war, in Mitteleuropa bei 70%. Die großräumige 3-Tages-Prognose des Deutschen Wetterdienstes kommt auch nur auf unwesentlich bessere 74% (kleinräumig erreichen Wettervorhersagen für den nächsten Tag allerdings bis zu gute 90%).

Auch in der Politik und bei Wahlentscheidungen ist das Beharrungsvermögen enorm. Man könnte das “politische Persistenz” nennen.  Deswegen war es für alle Leute, die sich gerne mit Statistik beschäftigen, nicht so überraschend, dass die FDP bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein wieder den Einzug in den Landtag schaffte. Viel überraschender war, dass wochenlang die Umfrageinstitute etwas Anderes behaupteten. Überraschend war auch nicht, dass Renate Künast von den Grünen bei den letzten Bürgerschaftswahlen in Berlin nicht Regierende Bürgermeisterin geworden ist, sondern vielmehr, dass die Wahlforscher das wochen- und monatelang vorher behaupteten. So war bei news.de zu lesen:

Eine Grüne kann Geschichte schreiben: Renate Künast könnte die erste Regierende Bürgermeisterin der Ökopartei werden. Die Berliner trauen ihr das Kunststück im Umfragehoch zu.

Für Presse und Fernsehen ist das schön, denn sie haben gleich zweimal etwas, mit dem sie Spalten und Sendezeiten füllen können. Zuerst das scheinbar so überraschende Umfrageergebnis und anschließend die völlig unerwartete Kehrtwende das Wahlvolks, wenn dann wirklich der Wahlsonntag gekommen ist. Nur dass daran weder etwas überraschend noch unerwartet ist …

Wie gehen die Prognosefirmen wie Infas, Forschungsgruppe Wahlen u.a. damit um? Sie tun das, was auch “Yougov” frank und frei zugibt: “Die Ergebnisse sind politisch gewichtet”. Veröffentlicht werden also gar nicht die Zahlen der echten Umfragen, die mit Menschen am Telefon, in Fußgängerzonen oder im Internet gemacht wurden. Die Institute rechnen sich die Ergebnisse nach selbstgewählten Kriterien zurecht. Und wenn sie schlau sind, orientieren sie sich dabei an den Wahlergebnissen der letzten Wahlen. Auf die sog. Sonntagsfrage antworten die Leute auf der Straße nämlich offenbar regelmäßig anders, als sie dann tatsächlich in der Wahlkabine entscheiden.

Wenn doch einmal etwas wirklich Ungewöhnliches passiert, wie z.B. dass ausgerechnet in Baden-Württemberg der erste grüne Ministerpräsident gewählt wird, sehen die Wahlforscher meist alt aus. Interessanterweise ist der unvorhersehbaren BaWü-Wahl ein ebenso unvorhergesehenes Wetterereignis vorangegangen, nämlich ein Tsunami in Japan, der das Kernkraftwerk Fukushima zerstört hat. Wahlen und Wetter haben offenbar wirklich  so einige Gemeinsamkeiten.

Röttgen abgeschlagen hinter Kraft – Kölner Stadt-Anzeiger

Kölner Stadtanzeiger: Unwürdiges Spiel mit dem FC?


14 Apr

Datei:Logo 1 FC Köln.gifNach dem Rauswurf von Trainer Stale Solbakken beim 1. FC Köln resümiert der Kölner Stadtanzeiger:

Mit der Beurlaubung Solbakkens endete ein zuletzt unwürdiges Spiel: Solbakken wurde nach der Niederlagen- und Gegentorflut zunehmend in Frage gestellt. Horstmann übernahm die Rolle des Zauderers, dem die Fantasie für die Sanierung des Klubs fehlte. Er hatte schlicht keinen Nachfolger.

Das klingt ja erst einmal nach Mitgefühl. Aber wer hat denn Trainer Solbakken “zunehmend in Frage gestellt”? Darauf könnte der Kölner Stadtanzeiger durchaus auch eine Antwort geben. Er war es nämlich vorrangig selber. Nur wenige Tage zuvor war zu lesen:

Die Frage, ob das Experiment mit Stale Solbakken als Trainer des 1.FC Köln gescheitert ist, stellt sich nach dem entmutigenden 0:4 von Mainz nicht mehr. Die Frage lautet nurmehr, wann der Klub alle Seiten – Spieler, Offizielle, Fans und den Trainer selbst – von dem ebenso quälenden wie lähmenden Status quo erlöst.

Und im gleichen Beitrag heißt es:

Für die verbleibenden Spiele muss nun jemand die Mannschaft übernehmen, der – das macht es einfach – nur eine Voraussetzung mitbringt: Er darf nicht Stale Solbakken sein.

Zu den katastrophalen Zuständen beim 1. FC Köln trägt der Kölner Stadtanzeiger ein Gutteil bei: Er ist nämlich Teil der Katastrophe.

„Vom ersten Tag an Chaos“ – Kölner Stadt-Anzeiger

Journalismus als Marionette der Medien


28 Dez

Dafür, dass der Journalismus innerhalb des Mediensystems nur an einem dünnen Faden hängt, gibt der Kölner Stadtanzeiger immer wieder deutliche Belege. Selten jedoch wird er dabei so explizit wie in der heutigen Ausgabe. Unter der Überschrift „Zwei Höhner stürzen in Orchestergraben“ ist zu lesen:

Von der Nummer mit Hennes und Hannes als Handpuppen war das Publikum besonders angetan.

Artikel mit K-Bezug (K wie Karneval) gehen im K-StA selbstredend besonders gut. Ein Foto der beliebten Karnevalskapelle „Höhner“ sorgt zusätzlich für Aufmerksamkeit und Auflage. Was aber, wenn das Foto etwas ganz anderes zeigt, als der Artikel behauptet?

Ausschnitt: Kölner Stadtanzeiger vom 28.12.2011

Das Bild zeigt es doch überdeutlich: Nicht „Handpuppen“, sondern Marionetten halten die beiden Musiker in Händen. Es weist sich eben doch allzu deutlich: Auch der Journalismus ist in manchen Verlagshäusern nur die Marionette der Medien.

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter