Archive for the ‘Zeitung’ Category

Der "Spiegel" fleischlos


21 Jan

Bei all dem Dioxin und anderen Schweinereien im Hühnerfleisch und sonst in der Nahrungskette darf es nicht überraschen, dass auch die Nachrichtenkette nicht bruchlos durchgehalten werden kann. Jedenfalls nicht beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Im verlagseigenen Windows-Nachrichten-Widget wird als „Topmeldung“ verkündet:

Spiegel_fleischlos

Doch folgt man diesem Link, erscheint: gar nichts. Selbst die Suche auf der Spiegel-Internetseite ergibt keinen Fund:

Spiegel_fleischlos2

Wenn der Spiegel erneut zu Tische bittet, muss man hoffen, nicht wieder vor leeren Tellern zu sitzen.

Suche – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

Kölner Stadtanzeiger und die Geschichte des Internet


10 Jan

Was meint eigentlich der Autor, wenn er im Magazin des Kölner Stadtanzeigers anlässlich einer Filmkritik zu Tarantinos Erstlingswerk Reservoir Dogs schreibt:

„1992, als die Internet-Propaganda noch nicht ihr heutiges Level erreicht hatte und Facebook ein unbekanntes Doppelwort war …“

1992 konnte das Internet noch gar kein Propaganda-Level erreichen, denn 1992 gab es das Internet, jedenfalls in seiner heute bekannten Art als Massenmedium, noch gar nicht. Der erste populäre Web-Browser, Mosaic, kam erst 1993 auf den Markt und läutete den Siegeszug des neuen Mediums ein. Aber beim Kölner Stadtanzeiger gehen die Uhren eben anders.

Internet – Wikipedia, the free encyclopedia

Anschläge in Ägypten: Papst ist gegen Feigheit


03 Jan

In Alexandria in Ägypten ist ein Anschlag auf eine koptische Kirche verübt worden. Im medialen Nachhall dieses Ereignisses zitiert der Kölner Stadtanzeiger auch das Oberhaupt der katholischen Kirche:

Das Attentat hat auch weltweit Bestürzung und Empörung ausgelöst. Papst Benedikt XVI. verurteilte den Anschlag als „feige Geste des Todes“.

Wie sehr man sich auch eine Nachfrage wünscht: Journalisten, die des Kölner Stadtanzeigers zumal, tun einem nicht den Gefallen. Denn was ist eigentlich mit einer „feigen Geste“ gemeint? Wäre der Anschlag eher gerechtfertigt gewesen, wenn er mutig ausgeführt worden wäre? Darf man, nach Ansicht des christlichen Führers aus Rom, Menschen in den Tod schicken, solange es nicht feige, sondern extravagant, offensichtlich, öffentlich und beherzt geschieht? Was hier spricht, ist nicht die christliche Stimme der Moral, sondern der Lanzer der 2. Weltkriegs, der alles rechtfertigt, solange nur die eigene Landserehre nicht verletzt wird. Moralisch denkenden Menschen wird da eher schwindlig.

Kopten fürchten Anschläge – Kölner Stadt-Anzeiger

Zeitungen: Österreich erfindet sich neu


07 Dez

Seit Karl Kraus hält man Österreichs Zeitungen ja ohnehin für die schlechtesten der Welt. Und das vielleicht nicht nur, weil der schärfste Kritiker der Elche selber einer war, Österreicher nämlich. Jetzt liefert die Zeitung mit dem programmatischen Titel „Österreich“ ein neues gelungenes Beispiel dafür, wie man sich mit seiner Berichterstattung aufs Abstellgleis der Realität begeben kann:

Eine österreichische Tageszeitung hat „Wetten, dass..?“ zu Ende geguckt. Die Sendung, die es nicht gab. Und eine launige Kritik vorgelegt zu Gastauftritten, die nicht stattgefunden haben: „Robbie holte Show aus dem Koma“ war denn auch der Titel.

„Kritik der reinen Unvernunft“ überschreibt die Süddeutsche Zeitung ihre Presseschelte und erfindet gleich auch noch den Menschen des Informationszeitalters neu, nämlich als den „Normalinformierten“:

Jeder Normalinformierte im deutschsprachigen Sendebereich des ZDF weiß: Am Samstag musste Gottschalks Wetten, dass..? vorzeitig beendet werden, weil der schreckliche Unfall eines Wettkandidaten den Show-Abbruch notwendig machte. Das geschah im Anschluss an die erste, fatal verlaufene Wette. Darum hatten die meisten der angekündigten Stargäste noch gar nicht auf Gottschalks Sofa Platz genommen. Kein Zuschauer hat sie also zu Gesicht bekommen. Und gehört wurden ihre Sangesdarbietungen demnach auch von niemandem.

Der Zeitungsverantwortliche hat auch eine Erklärung, wenn er sich erklärt:

… mittlerweile äußerte sich der Herausgeber Wolfgang Fellner: „Es ist unglücklich geschrieben“, sagte er …

Unglücklich ist doch eigentlich, was nicht geschrieben stand: Das Unglück nämlich. Aber das ist in diesem Fall kein Glück.

Erfundener „Wetten-dass..?“-Bericht – Kritik der reinen Unvernunft – Medien – sueddeutsche.de

Restaurantkritik aktuell: Trinken oder Schreiben?


11 Nov

Dass man angeschmiert sein kann, wenn man Journalisten zu viel auftischt, dafür gibt es nun ein bizarres Beispiel mehr.  Ein Gastronom fühlt sich von der Zeitschrift „Feinschmecker“ falsch dargestellt — und zieht dagegen vor Gericht. Der Branchendienst Meedia stellt den Streitfall so dar:

Nachdem das Restaurant „Brogsitter’s Sanct Peter“ vom Feinschmecker in die Pfanne gehauen wurde, klagte Hans-Joachim Brogsitter – und verlor. Jetzt legt der Gastronom nach und schenkt der Kritikerin richtig ein: „Von den sechs bestellten Gängen probierte sie nur drei.“ Den Alkohol dagegen „verzehrte sie gern, vollständig und reichlich“. Feinschmecker-Chefredakteurin Madeleine Jakits widerspricht.

Dass Journalisten bei ihrer Tätigkeit gerne mal einen trinken, ist nicht völlig unbekannt. Zu alten Bonner Regierungszeiten kannte ich Journalisten und Kameraleute, die ihren gesamten Tagesablauf danach ausrichteten, in welcher Landesvertretung oder Botschaft gerade Empfänge, Buffets oder andere Gelage geboten wurden. Und die Donnerstags-Pressekonferenz von Bayer 04 Leverkusen ist auch deswegen bei Journalisten so beliebt, weil anschließend ins Stadionrestaurant eingeladen wird. Dass man anschließend darüber schreibt, ist allerdings eher unüblich in der Branche. Man kann andererseits der Feinschmeckerin nicht vorwerfen, hier dem geschenkten Gaul ins Maul geschaut zu haben. Denn sie hat, wie Meedia dokumentiert, ihre Rechnung selbst beglichen: Stattliche 135,75 Euro.

Meedia: Wie viel trank die Feinschmecker-Testerin?

"Geo" fälscht Artikel


09 Nov

Was der freie Autor Christian Jungblut mit der Redaktion der Zeitschrift „Geo“ erlebt hat, ist an und für sich schon ein Skandal. Die Redaktion hatte einen Artikel Jungbluts über den Deichbau in Holland so stark geändert, dass der Autor sich selbst und seine „Schreibe“ darin nicht mehr wiedererkannt und darum die Veröffentlichung untersagt hat. Doch „Geo“ und Chefredakteur Peter-Matthias Gaede interessierte das offenbar wenig, und man veröffentlichte den Beitrag unter dem Namen des Autors trotzdem. Der Autor klagte daraufhin vor dem Landgericht Hamburg und — bekam Recht.

Schon die Begründung für die Textänderungen ist haarsträubend, und Blogger Stefan Niggemeier fasst sie sarkastisch so zusammen:

Christian Jungblut hätte dankbar sein sollen, dass sein Text von der „Geo”-Redaktion überarbeitet und in so vielen Details geändert wurde, dass von seinem Schreibstil nichts übrig geblieben war. Der Anwalt von Gruner + Jahr teilte dem freien Journalisten mit, dass sein Manuskript von niemand geringerem als „einer Preisträgerin des 1. Preises beim Henri-Nannen-Preis 2008 — bekanntlich dem Nachfolger des Kisch-Preises — redigiert wurde”. Auch Peter-Matthias Gaede, der Chefredakteur von „Geo”, sei „als ein Preisträger des 1. Preises beim Kisch-Preis 1984 (…) sicherlich über jeden Zweifel erhaben”. Jungblut selbst hingegen hat nur einen 3. Platz beim Kisch-Preis 1986 vorzuweisen.

Doch was mit der Begründung der Hamburger Richter aktenkundig geworden ist, das ist noch ein anderer Umstand. Die Geo-Redaktion hat nämlich offensichtlich nicht nur den Artikel Jungbluts auf entstellende Weise umgedichtet, nein, man hat auch „Zitate geändert“:

Das Landgericht urteilte, dass der Verlag sein Bearbeitungsrecht überschritten hat. In der Begründung listet es akribisch die Veränderungen auf, die die Redaktion vorgenommen hat: „Kaum ein Satz des Klägers wurde wortwörtlich übernommen.” Auch Zitate von Personen und kleinste sprachliche Besonderheiten seien verändert worden. Ohne Zustimmung des Autoren hätte „Geo” diese Bearbeitung nicht veröffentlichen dürfen.

Das bedeutet doch wohl, dass in der betreffenden „Geo“-Ausgabe Menschen mit Worten zitiert wurden, die sie so nie gesagt haben. Und das bedeutet doch wohl, dass „Geo“ die Zitate gefälscht hat. Und das bedeutet doch wiederum, dass „Geo“ nicht nur ein Fall fürs Gericht, sondern auch für den Presserat ist. Und schließlich bedeutet das doch wohl, dass die Leser selbst darüber abstimmen sollten, wie sie das journalistische Verhalten von „Geo“ finden: Indem sie es nicht mehr kaufen und lesen.

Stefan Niggemeier

Revolverblatt ohne Pistoleros


08 Nov

Wie der Kölner Stadtanzeiger mit Rechtsradikalen umgeht

Am vergangenen Donnerstag fand in der Kölner NS-Dokumentationsstelle („El-De-Haus“) eine Veranstaltung über das Wirken der rechtspopulistischen Gruppierung „ProKöln“ statt.  Der ausgewiesene Kommunalexperte Frank Überall und die Journalistin Charlotte Schwalb informierten über das Treiben der Rechtsextremisten. Währenddessen hielten etwa 20 Anhänger von „ProKöln“ eine behördlich genehmigte sogenannte Mahnwache ausgerechnet vor der NS-Dokumentationsstelle ab.  Dem Kölner Stadtanzeiger war die Veranstaltung im Innern des Gebäudes keine Zeile wert. Mutmaßlich war im Blatt einfach nicht genug Platz zwischen Artikeln mit Überschriften wie „Mit abgebrochener Bierflasche beinahe ein Ohr abgetrennt“ und „Tribute zum Jubiläum der Fööss“ (wobei der Plural „Tribute“ in Zweiterer auch noch sträflich falsch ist). Einzig ein paar unlesenswerte Zeilen über die „Mahnwache“ verlor das Blatt:

„Gekommen waren etwa 20 Rechtsextreme, die sich etwa 150 Gegendemonstranten gegenüber sahen, die sich bereits vor dem Gebäude aufgebaut hatten. Die Polizei trennte die beiden Gruppen und verweigerte den Rechten den Zugang zum Gebäude. Nachdem diese sich zurückgezogen hatten, löste sich die Menschenansammlung auf.“

So kann eine Tageszeitung auch Stellung beziehen. Im hauseigenen Videochannel war allerdings eine kleine Dokumentation zu den Ereignissen zu sehen: Videos

rote Liste der aussterbenden Presse


04 Nov

Dass Tageszeitungen eines Tages aussterben, berichten paradoxerweise gerade Tageszeitungen wohl mit einem gewissen wohligen Schauer selbst in großer Regelmäßigkeit. Nun hat ein amerikanischer Futurologe, Ross Dawson, einen Zeitplan für den Todeskampf der Zeitungspresse aufgestellt.

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In den USA ist der Zeitungstod damit unmittelbar bevorstehend. Deutschland hält sich den Luxus eigener Tageszeitungen noch eine geraume Weile. Schließlich aber, so der Zukunftsforscher, werden nur noch Dritt-Welt-Länder Öffentlichkeit über Tageszeitungen herstellen. Spiegel Online schreibt dazu:

Was der Mann sagt, ist nur, dass der Übergang von der Papier- zur E-Paper-Leseform unmittelbar bevorstehe. Überall da, wo man sich das leisten kann, werde diese vollzogen, sobald E-Paper so dünn, leicht und flexibel sein wird wie Papier. Populär ist diese Botschaft bei den Managern der Medienwelt auch deshalb, weil sie alle bereits Millionen in diese Vision investieren – da nimmt man Bestätigung gern mit.

Dawson geht allerdings von klaren Voraussetzungen aus, deren Einhaltung womöglich seinen Zeitplan etwas durcheinander bringen könnte:

Wenn der E-Reader in aufgerollter Form in der Brusttasche eines Hemdes nicht mehr stört, wenn er trotzdem Hunderte stets aktuelle Seiten vorhält, wenn er zudem nur noch zehn Dollar kostet, wie Dawson prognostiziert, wer würde dann noch Papier nutzen wollen? 2040 wahrscheinlich wirklich niemand mehr.

Newspaper Extinction Timeline

Kölner Stadt-Anzeiger: Apropos Revolverblatt


27 Okt

Apropos Revolverblättrigkeit des Kölner Stadtanzeigers: Gestern fand die Lokalberichterstattung dieser Zeitung sich eingerahmt von folgenden Überschriften:

Angeklagter will doppelt abkassieren
Rentnerin außer Rand und Band
Polizei sucht Betrüger
Sexgangster belästigt Frau

Heute finden sich auf der ersten Seite des Lokalteils folgende Überschriften:

Lenis Tod erneut vor Gericht
Fahrer steht unter Drogen
51-jähriger stirbt auf Gleisen

Köln – Nachrichten – Kölner Stadt-Anzeiger

Affaire Konstantin Neven-Dumont: Zu jedem Revolverblatt gehört ein Revolverheld


25 Okt

Dass dieses Blatt zum Revolver eine ganz eigene Beziehung hat, ist weder dem Leser des Kölner Stadtanzeigers, noch aber auch ebenselbem dieses Blogs hier entgangen. Oder was ist von einer Zeitung zu halten, in der die Kommunalpolitik und das Gesellschaftsleben einer Millionenstadt sich wiederfindet zwischen Überschriften wie “Ist Mord an Pizzabäcker geklärt” und “Parkhausräuber kündigt sein Geständnis an” (Ausgabe vom 21.10.2010). Was aber die tiefere Ursache dieser Revolverblättrigkeit des Kölner Stadtanzeigers ist, darüber gibt es nun ein Lehrstück zu bestaunen, das seine Ursprünge im Medienblog von Stefan Niggemeier nahm und das nun mit einem gewissen humorigen Gruseln durch die Gazetten und Magazine der Republik geistert. Demzufolge soll Verlegersohn und Kronprinz Konstantin Neven-Dumont erst Ende des vergangenen Jahres und dann wieder in diesem Sommer auf den Webseiten des Stefan Niggemeier unter Pseudonymen wie „Kopf Schüttel“, „Hans Wurrst“, „Peter Zahlungsfreudig“ oder „Das wird man ja wohl noch mal sagen dürfen“ hunderte von “teils irren” (Niggemeier) Kommentaren jedenfalls nicht immer zweifelsfrei rationalen Inhalts gepostet haben. Branchendienst DWDL fasst Konstantins digitalen Zeitverbreib zusammen:

Von dessen Computer und mit dessen E-Mail-Adresse als Absender sind Niggemeier zufolge unter über 100 verschiedenen Pseudonymen unzählige Kommentare in dessen Blog hinterlassen worden, in denen teils wüste Verschwörungstheorien aufgestellt, MDS-Konkurrenten beschimpft werden und die verschiedenen Identitäten gar vermeintlich miteinander diskutieren

Im vergangenen Jahr ging Konstantin Neven-Dumont noch vehement auf die Barrikaden und schwadronierte von “Zensur” , als Niggemeier einige Blogposts mit Neven-Dumont’schem Absender sperrte, weil er jene Posts ob ihres abstrusen Inhalts für einen Fake gehalten hatte. Im neuerlichen Fall will der Verleger-Sohn zwar nicht selbst Urheber der wirren Kommentare sein. Aber einerseits sprechen einige hermeneutische Aspekte doch für K. Neven-Dumont als Urheber dieser “systematischen Störung” eines ordnungsgemäßen Niggemeier’schen Blog-Betriebs. Und andererseits spräche es ebenso wenig für den dynastischen Zeitungsspross und seine persönlichen Qualitäten, als “Kommunikations-Vorstand” den eigenen Firmen-Computer und seine persönliche Email-Adresse nicht im Griff zu haben.

Die Revolverblättrigkeit des Kölner Stadtanzeigers

Die zum Teil paranoid anmutenden Äußerungen, die unter K. Neven-Dumonts Namen veröffentlicht wurden, stellen die Revolverblättrigkeit des Vorzeigeblatts des Zeitungskonzerns, des Kölner Stadtanzeigers, in ein neues Licht. Meinte der unvoreingenommene Leser dieses Blatts bislang, die Vorliebe gerade des Lokalteils dieser Zeitung für Revolvergeschichten folge dem boulevardesken Nieder-Anspruch einer Redaktion und damit letztlich einem betriebswirtschaftlichen Kalkül, so erhärtet sich mittlerweile der Eindruck, dass hinter dem kriminalisierenden Inhalt eine verschwörerische Weltanschauung steckt, die ein in sich geschlossenes System ergibt, deren Urheber allerdings womöglich in die Geschlossene gehört. In diesem Kosmos ist die Stadt “Köln” ein Fixstern, die der Herausgebersohn Konstantin Neven-Dumont in einer intrikaten Videobotschaft von aller Welt und vor allem von “Berlin” beschmutzt sieht. Allerdings tritt hier neben die mutmaßliche Paranoia noch jene Schizophrenie, die auch in den hunderten von Nicknames zum Ausdruck kommt, die der Postzusteller am Neven-Dumont’schen PC sich zugelegt hat. Denn tatsächlich ist es die Revolvermanier des Kölner Stadtanzeigers, die den Namen und die Ehre der Stadt Köln Tag für Tag besudelt und in den Schmutz zieht. Dass Köln der größte Universitätsstandort der Bundesrepublik Deutschland ist, eine der größten und kreativsten freien Theaterszenen der Republik hat, als Fernsehstadt internationales Format besitzt und die Hauptstadt für allerlei sogenannte Minderheiten ist, die in Köln gerne und schnell, jedenfalls in den einschlägigen Stadtteilen, Mehrheits-Größe erreichen: All das findet sich zwischen Verbrecherjagden und Karnevalshofberichterstattung nicht oder wird auf Stars-und-Sternchen-Niveau heruntergebrochen. Kultur findet sich in dieser Zeitung allenfalls als Anhängsel des Sportteils, der wiederum in seiner selbstverliebten Überheblichkeit schon so manchem die Lust am Sporttreiben verleidet hat. In Dumont’schen Revolveruniversum ist Konstantin Neven-Dumont der Revolverheld. Ein trauriger Held, versteht sich, der sich selbst als Grenzgänger sieht und damit doch nur sein Leid (oder Leiden?) diagnostisch auf den Punkt bring: Als Borderline-Syndrom.

Die Haltlosigkeit von DuMont Schauberg « Stefan Niggemeier

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter