Archive for the ‘Zeitung’ Category

Wie Verleger im Bilde bleiben


02 Feb

Eine Eigenschaft, die die Lektüre des Kölner Stadtanzeigers so peinlich macht, ist das penetrante Hausieren mit Fotos der eigenen Verlegerfamilie. Ob Patriarch Alfred Neven-Dumont, seine Gattin, die wohltätige Hedwig, oder neuerdings Kronprinz Konstantin: Sie alle wollen mithilfe des eigenen Mediums zu den meistabgelichteten Köpfen der Stadt zählen. Ob wir Leser überhaupt wissen wollen, wie diese Herrschaften aussehen, oder ob ihr Konterfei irgend einen Informationswert hat, bleibt nachhaltig dahingestellt. Fürstenlob und Eitelkeit bleiben im Kölner Stadtanzeiger der einzige Maßstab, der über die Veröffentlichung dieser Fotos entscheidet.

Nun setzt sich diese Marotte der Verlegerfamilie auch im neuen Medium fort, nämlich auf ksta.tv, dem hauseigenen Web-TV-Channel. Hier moderiert Nachwuchsverleger Konstantin Neven-Dumont eine Sendung des Titels Quo vadis Colonia, in der der Sprößling Stadtgrößen zur Lokalpolitik befragt. Seine Qualitäten als Moderator jedenfalls sind womöglich nicht das ausschlaggebende Kriterium für seine Wahl zum Anchorman dieser Sendung gewesen, dabei an jene Praxis gewisser ARD-Magazine erinnernd, in denen notorisch die Chefredakteure sich selbst zu den Mattscheiben-Protagonisten machen. Quo vadis Stadtanzeiger? Diese Frage jedenfalls ist schnell beantwortet: In den Schoß der Familie. Heim zu Papa.

Fernsehen fördert die Zeitungskrise


20 Jan

Nichts vielleicht kann die Krise auf dem Zeitungsmarkt stärker dokumentieren, als die Art und Weise, wie Zeitungen sich zu Werbefähnchen für Fernsehformate machen. Diese Werbefähnchen im Winde recken sich nämlich regelmäßig nach dem dümmlichsten, was das deutsche Fernsehen zu bieten hat. Die Bildzeitung mutiert zum Reklameheft für eine Show namens „Dschungelcamp“. Und der Kölner Express publiziert auf seinen Internetseiten eine Kolumne, die sich mit nichts anderem als der neuesten „big brother“-Produktion beschäftigt. Ein Autor namens „Online-Oli“ vertritt hier etwas, was sich selbst „Deutschlands härteste Big-Brother-Kolumne“ nennt. Hart an dieser Kolumne ist allerdings, neben völlig unzureichenden Deutschkenntnissen, vor allem das Gemächt des Autors.

„Heiß, heißer, Annina. Die gute Nachricht: Unser Porno-Sternchen ist wieder gesund. Die noch bessere Nachricht: Jetzt geht es so RICHTIG rund!“

Dann gibt Online-Oli richtig Gas. Bis zur kalten Vergasung wird die deutsche Sprache auf dem Felde der Unehre geopfert, um am Gashebel der Wortspielmaschine auch das letzte bisschen Grips, das ein deutsches Presseprodukt haben könnte, ins Gas zu schicken:

„Annina mit Körbchengröße G. G wie Gas – denn genau das gibt sie! Auf einer abendlichen Mottoparty im Haus wurde die Porno-Maus nicht nur heftigst von Sascha angeflirtet, sondern zog auch noch richtig blank!“

„Pornös“, um ein Wortspiel von Online-Oli zu gebrauchen, ist der Text des Kölner Express selbst. Und hätte besagte Anna Körbchengröße Z, könnten wir dann in der Onlineausgabe der Kölner Zeitung aus dem Hause Dumont auch Alliterationen lesen wie „Z wie Zyklon B“? Oder ist Deutschlands „härteste Kolumne“ in Wahrheit w wie weich, w wie weiche Birne oder w wie Wahrnehmungsstörungen durch zu viel Fernsehkonsum? Feststeht: Wer solche Zeitungen liest, der braucht keine. Fernsehen reicht, und das ist schon schlimm genug, denn was die Fernsehlandschaft hier aufweist, ist mit dem Landschaftsschutz auch nicht zu vereinen.

Unnötige Themen


15 Jan

Es gibt in der Welt des Journalismus ja wirklich vernachlässigte Themen. Die Initiative Nachrichtenaufklärung etwa stellt in jedem Jahr eine top ten-Liste mit Themen zusammen, die gesellschaftlich relevant und trotzdem von den Medien, absichtlich oder unabsichtlich, ignoriert wurden. Seit neuestem hat die Initiative übrigens auch einen eigenen Weblog, den Blinden Fleck.

Es gibt aber andererseits auch Themen, für die sich nur noch Journalisten zu interessieren scheinen und deren weitere Verbreitung in unzähligen Kanälen für Leser und Zuschauer den Tatbestand journalistischer Umweltverschmutzung erfüllt. Hier möchte ich zwei prägnante Beispiele der jüngsten Zeit anführen: ich möchte fürderhin weder über die Frage, ob der Fußballspieler Lukas Podolski nun zum 1. FC Köln zurückkehrt oder nicht, noch über etwaige Eskapaden der Souldiva Amy Whinehouse noch auch nur eine einzige Zeile lesen. Es langweilt mich so dermaßen zu Tode, dass ich noch im Grabe gähnen würde. Was nottut, ist neben der verdienstvollen Initiative Nachrichtenaufklärung auch eine Initiative Nachrichtenverhinderung. Anders gesagt: Unsere Presse berichtet über die falschen Themen zur falschen Zeit in einer völlig verqueren Intensität.

Dumont wird drittgrösster Zeitungsverleger


15 Jan

Durch den Kauf des Berliner Verlags wird die Kölner Zeitungsgruppe Dumont-Schauberg (Kölner Stadtanzeiger) zum drittgrößten Zeitungsverleger in Deutschlands und zieht damit noch an der WAZ-Gruppe vorbei. Nach Informationen der F.A.Z. betrug der Kaufpreis für die Berliner Zeitung und Co. 152 Mio. Euro, welche die „schwerreichen Dumont-Eigner“ schuldenfrei aufgebracht hätten.

Dumont kauft Berliner Zeitung


13 Jan

Der Kölner Verlag Dumont-Schauberg, Eigentümer auch des Kölner Stadtanzeigers und neuerdings der Frankfurter Rundschau, kauft für 152 Mio. Euro den Berliner Verlag, zu dem neben der Berliner Zeitung auch die Hamburger Morgenpost und das Szeneblatt „Tipp“ gehören. Dass der vormalige Besitzer, der Brite David Montgomery, sich nicht gerade glücklich angestellt und mit angeblichen Renditeforderungen von über 20 % die Berliner Zeitung beinahe an den Rand gebracht hätte, ist die eine Sache. Die Eigentümer des Kölner Stadtanzeigers nun zu Rettern des hauptstädtischen Zeitungswesens zu stilisieren, ist dagegen nicht unproblematisch. Wenn beispielsweise im Internet Sätze zu lesen sind wie

„Die Heuschrecke ist weg“

muss doch andererseits gefragt werden, ob nicht die eine Heuschrecke durch die andere ersetzt wird. Da muss nämlich einerseits nachgefragt werden, ob Montgomery wirklich ein so übler Investor war, wie er, aus unter Umständen durchsichtigen Gründen, in der deutschen Öffentlichkeit verkauft wurde. Schließlich war er alles andere als eine reine „Heuschrecke“, die ausschließlich Finanzinteressen und Renditeüberlegungen leitete. Vielmehr war Mongomery gelernter Zeitungsmann, der noch im vergangenen Jahr vom britischen Observer als „Mr. Big“ und als „Prophet“ gefeiert wurde und über den sie schrieb:

„Eines nahes Tages werden selbst deine schärfsten Kritiker zugeben müssen, dass du etwas Außergewöhnliches geschafft hast“.

Die Süddeutsche hat kürzlich ein durchaus ausgewogenes Portrait über den Mann veröffentlicht. Zum anderen muss angemerkt werden, dass das, ebenfalls erstmal rein finanzielle, Engagement der Kölner in anderen Fällen nicht zu einer Steigerung der journalistischen Qualität geführt hat. Die Übernahme der Kölnischen Rundschau beispielsweise diente einzig der Monopolisierung des Kölner Zeitungsmarkts, was diesem alles andere als gut bekommen ist. Die Übernahme der Frankfurter Rundschau führte vorrangig zur Schrumpfung ins Tabloidformat, einem Steckenpferd von Konzern-Junior Konstantin Neven-Dumont. Für die Berliner Zeitung, die doch so gerne etwas wie eine überregionale Hauptstadtzeitung werden würde, verheißt das nichts Gutes. Aber zwei Dinge lassen sich jetzt schon schlussfolgern: Der Verlag Dumont-Schauberg rückt endgültig zu einem der großen Mitspieler in der deutschen Medienszene auf. Und es lässt sich offensichtlich auch mit Zeitungsprodukten, entgegen allem Wehgeschrei der Zeitungsverleger, so eminent viel Geld verdienen, dass Investionen im dreistelligen Millionenbereich möglich sind.

Wenn Rechtschreibfehler töten können


12 Jan

Tatort Chatroom: Na, das klingt spannend, und darum spendiert der Kölner Stadtanzeiger auch seine Seite 3 einem Killer, der seine beiden weiblichen Opfer in Chatrooms im Internet kennengelernt hat. Jedoch entspricht der Mörder so gar nicht dem Helden, der sich mit Nickname Riddick-300 nennt, nach einem im Film von Van Diesel verkörpertern Science-Fiction-Helden. Es handelt sich vielmehr um einen „pummeligen 1,97-Meter-Mann“, der, horribile dictu, noch nicht mal richtig die deutsche Ortographie beherrscht. Genüsslich wird aus dem Chatroom-Geschreibsel zitiert, das der Hühne mit seinen, offensichtlich in Rechtschreibung ebenfalls nicht so bewanderten, Partnerinnen ausgetauscht hat.

„Ich kann nur sagen das man Frauen nicht vehrarschen soll“.
„Ich neme dich im arm und drücke dich doll“
„was machst du denn wenn ich bei dir bin und auf dein sofa bin“
„dich zertlich küssen mein göster Schatz“

Wäre allein der mißbräuchliche Gebrauch der deutschen Sprache ein Indiz für Mordlust, dann wäre freilich die gesamte Redaktion des Kölner Stadtanzeigers eine Bande von Mördern. Mit dem einen gewaltigen Unterschied, dass die Redakteure des Stadtanzeigers vorgeben, die deutsche Sprache per Profession zu traktieren, und dafür Geld nehmen. Das behauptet der Hühne namens Riddick nicht. Er will Leute umbringen, da ist Vorbildung eher hinderlich. Was aber sollte dann das Suhlen in den Fehlern eines anderen, offensichtlich minderbemittelten und straffällig gewordenen Zeitgenossen? Bei aller Verständnissinnigkeit, mit der der Redakteur die Vorgeschichte des in seiner Kindheit mißbrauchten Täters ausbreitet, bleibt doch das Geschmäckle, dass hier einer in Wahrheit eine ziemlich reaktionäre Meinung verbreitet. Die nämlich, dass die schlimmsten Verbrecher immer noch einer Unterschicht angehören, die noch nicht einmal richtig deutsch kann, und die Stadtanzeiger lesende und die Interpunktionsregeln bis auf das ein oder andere Komma beherrschende Mittelschicht exkulpiert werden kann. Und darum sollten wir den Kölner Stadtanzeiger auch in Zukunft auf Punkt und Komma genau lesen: Wegen der sich andeutenden Tötungsdelikte, die so manches reaktionäres Vorurteil widerlegen könnten.

Wie man sich selbst preist


09 Dez

Apropos Journalistenpreise: Kürzlich wurde wieder einmal der Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik vergeben. Preisträgerin ist in diesem Jahr Kerstin Kohlenberg, Redakteurin bei der Wochenzeitung DIE ZEIT. Und wer ist Eigentümer der ZEIT? Der Holtzbrinck-Konzern …

Der Kölner Stadtanzeiger zeigt Grösse


26 Nov

Heute zeigt der Kölner Stadtanzeiger Größe: Denn er ist zu groß, um über den eigenen Schatten zu springen. Stattdessen wird der hauseigenen Revolvervblättrigkeit ein weiteres Blatt hinzugefügt. Eine typische Aufmacherseite des Kölner Lokalteils sieht ungefähr so aus:

„Ermittlungen nach tödlichem Arbeitsunfall“
„Prozess um >Mord ohne Leiche<" "Rabiater Räuber in der Kirche"

Wer in Köln wohnt und diese Zeitung aufschlägt, der kriegt es mit der Angst zu tun: Ist Nippes die Bronx? Verslumt die Domstadt und versinkt in Kriminalität und Mord und Totschlag? Gibt es denn so gar keine Kultur, keine Komunalpolitik, kein gesellschaftliches Leben, das irgendwie berichtenswert wäre? Doch das gibt es. Aber im Kölner Stadtanzeiger findet es nur rudimentär oder auf den hinteren Seiten des Blattes statt. Die erste Seite ist fest in der Hand der Pistoleros dieses Revolverblatts. Und wenn es nicht wenigstens irgendwo brennt, dann ist doch die Feuerwehr im Einsatz, auch wenn sie nur mit Ensetzen Scherz treibt:

„In einer aufsehenerregenden Übung haben Feuerwehr und Heilig-Geist-Krankenhaus in Longerich am Dienstag die Rettungsmaßnahmen nach einem Autobahnunfall geprobt“.

Wie bei jedem Blutbad gibt es Opfer. Im Kölner Stadtanzeiger ist es die deutsche Sprache, denn mit der steht man großräumig auf Kriegsfuß.

„… hatten sich die Anwohner gewundert, warum das Gelände nicht großräumiger abgesperrt war“.

Der Großraum, den man sonst von Limousinen kennt, offenbart hier erneut eine Schwäche im Gebrauch des Komparativs, die noch nach Vergleichen sucht. Vielleicht war das Wort „weiträumig“ gedacht, aber auch das benötigt keine Steigerung. Auch in anderen Räuberpistolen des Blattes wird die Sprache weiträumig mit dem Unsinn über einen Kamm geschoren, auf dass selbst eine genaue Spurensicherung nicht den Rest eines Sinns an den Tag bringt:

„Die Spurensicherung fand DNA-Material mit Schmauchspuren von Giovanni Strangio und wohl auch Nirta im gemieteten Fluchtwagen der beiden“.

DNA-Material hat mit Chromosomen und Erbgut zu tun, Schmauchspuren werden hinterlassen bei Revolverschüssen. Das sollte ein Revolverblatt wie der Kölner Stadtanzeiger eigentlich wissen. Beides zusammen ist bestenfalls ein Schuss im Ofen, aber auch ohne das würde kein deutscher Satz daraus. Selbst wenn sie es gut meinen, geht es im Kölner Stadtanzeiger daneben. Da möchte man den Film einer engagierten Journalistin über jüdisches Leben im NS-Staat loben, in dem auch die Überlebenden zu Wort kommen:

„Und sie hat seinen Söhnen und Enkeln, die dem Holocaust entkamen, Gesicht und Stimme gegeben“.

Man würde ja lachen mögen, wenn man nicht zu weinen bräuchte! Wenn sie doch noch am Leben sind, die Überlebenden, dann haben sie offenbar noch ihr eigenes Gesicht und ihre eigene Stimme. Den Verstorbenen, denen mag man, wenn’s denn sein muss, was verleihen, was die Lebenden gottlob noch selber haben. Aber mit Gesichtsverleihungen kennt sich der Kölner Stadtanzeiger nicht so gut aus. Mit Gesichtsverlust schon eher.

Bild verkauft „Leserreporter-Kamera“ bei Lidl


26 Nov

Der echte Revolverjournalist hat ja keinen Revolver bei sich, sondern eine Kamera. In einer bundesweit einmaligen Ausbildungsaktion zum Schmierenjournalisten will die Bild-Zeitung ab dem 4. Dezember eine sogenannte „Leserreporter-Kamera“ über den Discounter Lidl verkaufen. Wie bei jeder unordentlichen Drückerkolonne muss man natürlich zahlen, wenn man dabei sein will: 69,- Euro sind zu berappen, um sich in das Gefühl einzukaufen, Mitglied der Kleistertruppe vom Springerverlag zu sein. Schließt man die Kamera an den PC an, startet eine Anwendung, mit der der angehende Sensationsreporter sein Material zum Onlineportal von „Bild“ hochladen kann.
Für den Bundesvorsitzenden des Deutschen Journalistenverbands ist das ein Aufruf, „Grenzen zu überschreiten … Viele werden unter Missachtung aller Persönlichkeitsrechte versuchen, Prominenten aufzulauern.“ Auch der Berliner Medienanwalt Christian Schertz sieht einen „Aufruf zu massenweisen Rechtsbruch“.
Pikant an dieser Bild-Lidl-Connection: Es war just die Discounter-Kette Lidl, die im März 2008 unangenehm aufgefallen ist, weil sie rechtswidrig ihre Mitarbeiter per Videokamera hat überwachen lassen. Welche Zeitung hat damals nicht über den Lidl-Überwachungs-Skandal berichtet? Richtig: Die Bildzeitung.

Schuld und Sühne á la SPIEGEL


23 Nov

Es ist ja schon alles „irgendwie“ schwer zu verstehen, da unten in Kongo-Zaire-Ruanda-Schwarzafrika. Wer darum im Spiegel (47/2008) im Artikel „Füllt die Gräber ganz auf!“ nach Orientierung sucht, der kann im dschungelhaften Gestrüpp schon mal die ein oder andere Liane übersehen. Der Stamm der Hutu hat vor mehr als 10 Jahren in Ruanda einen Völkermord am Volk der Tutsi begangen – Auslöser auch der schweren Konflikte im Nachbarland Demokratische Republik Kongo. Ein französischer Richter sei aber, so der Spiegel, zu dem Ergebnis gekommen, Tutsi-Rebellen hätten zuvor ein Präsidentenflugzeug abgeschossen. Ergo:

„… der Rebellenführer Kagame und seine Truppe hätten paradoxerweise den Völkermord an ihresgleichen selbst ausgelöst“.

Und etwas weiter unten ist nochmals von der

„Mitschuld der Tutsi am Völkermord“

die Rede. Die Spiegel-Autoren drücken sich freilich im Konjunktiv aus, und vielleicht müssen sie auch nicht jede abenteuerliche These hinterfragen. Aber ist selbst das Zitat dieser ungeheuerlichen Unterstellung statthaft und journalistisch sauber? Nein, ist es nicht. Ein anderes Beispiel aus der Geschichte macht das vielleicht augenfällig: Am 7. November 1938 verübt der polnische Jude Herschel Grünspan ein Attentat auf einen deutschen Diplomaten in Paris. Zwei Tage später kommt es in Deutschland zur Reichspogromnacht. Kann man sagen, „die Juden“ hätten eine „Mitschuld“ an diesem Pogrom gehabt? Selbstredend kann man nicht, und es wäre eine Ungeheuerlichkeit, es zu tun. Eben.

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter