Wenn die Presse aus etwas Sensation machen kann, dann, garantiert, tut sie es auch. Sensationelles aus dem Bereich des menschlichen Telefonie-Verhaltens etwa weiß das Handelsblatt zu berichten:
Zwischen 1999 und 2008 hat sich die Nutzung von Mobiltelefonen damit beinahe verfünffacht und seit 2005 fast verdoppelt.
Wieder einmal ein Beleg für die Mathematikschwäche des durchschnittlichen Zeitungsredakteurs. Denn im Lichte betrachtet ist an diesen Zahlen ja nicht viel dran. Wenn man sich überlegt, dass die Mobilfunktechnik in den 90er Jahren überhaupt erst etabliert wurde, ist es kein sonderliches Kunststück, die Nutzungszahlen innerhalb von 10 Jahren zu verfünffachen. Ähnlicher Schmu wäre es, wenn man schreiben würde: „Von 1981 bis 1991 hat sich die Zahl der PC-Benutzer verzehnfacht“. Denn 1981 wurde überhaupt erst der PC auf den Markt gebracht, es gab also vorher schlichtweg keine Nutzer. Ebenso können wir davon ausgehen, dass die Benutzung des Faustkeils sich in den ersten hunderttausend Jahren nach seiner Erfindung verzigfacht haben wird. Vielleicht sollte darüber das Handelsblatt einmal schreiben.