Wichtige Rechner müssen vom Netz! Zu dieser Erkenntnis kommt der Sicherheitsforscher Sandro Gaycken von der Universität Stuttgart in einem Beitrag für die Zeit.
Unternehmen und Behörden müssen sich also entscheiden. Entweder sie speichern ihre Daten auf vernetzten Computern, organisieren Prozesse über das Firmennetzwerk und das Internet hinweg – diese Lösung erlaubt Geschwindigkeit, Zentralisierung, bessere Verwaltung und weniger Personal. Dann gilt aber für alle diese Prozesse: Sie sind anfällig. Man kann solche Daten nicht schützen. Ein Kontrollverlust ist sehr wohl möglich. Wer das nicht will, muss konsequent »entnetzen«. Ein zu schützender Datenbestand oder Prozess darf nie mit auch nur einem einzigen vernetzten Rechner in Kontakt kommen. Für die Informationsgesellschaft deutet sich damit eine gigantische Umstellung an. Langsam und inselartig setzt sie bereits ein.
Gaycken verweist auch auf den amerikanischen Soziologen William Ogburn, der schon vor über 70 Jahren feststellte, dass Menschen die negativen nebenwirkungen einer neuen Technologie erst bemerken, wenn sie bereits etabliert ist und wenn sie in der zweiten Generation ihrer Einführung steht. Technikfolgenabschätzung heißt das heute, und Ogburn ist einer ihrer Erfinder.
Cyberwar: Wichtige Rechner müssen vom Netz! – Seite 2 | Digital | ZEIT ONLINE