Schon interessant, mal ins Archiv oder in die Bibliothek zu gehen (für die, die das nicht mehr kennen: Große Räume mit langen Regalen, in denen nichts als Akten oder Bücher verstauben) und zu lesen, was die Leute sich so über das Fernsehen gedacht haben, als es gerade erst erfunden wurde. Im Jahr 1953 etwa schrieb Erhard Evers in der Zeitschrift „Rufer und Hörer“:
Die Kunst der Dosierung gebietet, die einzelnen Programmteile wohlüberlegt gegeneinander abzuwiegen. Stofflich Bekanntes und jegliche Mittelmäßigkeit haben im Fernsehprogramm keinen Raum. Es gibt darin keine Musikkapellen zu sehen, es sei denn eines der drei bis fünf Spitzenorchester der internationalen Kulturwelt, deren Mitglieder den Professorentitel führen und Persönlichkeiten von künstlerischem Gewicht sind.
Der Unterhaltungsteil des Programms wird etwa ein Drittel der Sendezeit, im Höchstfall eine Stunde in Anspruch nehmen dürfen.
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