Dass gute Literatur etwas für die Feinschmecker unter den Lesern ist, hat sich in kulinarischen Kreisen ja herumgesprochen. Der Kölner Stadtanzeiger — eines der wenigen Qualitätsblätter, deren Qualität darin besteht, sich kein eigenes Feuilleton zu leisten und die Kulturberichterstattung auf die hinteren Seiten des Sportteils zu verbannen — hat nun den Jahrgangsroman erfunden. Anlässlich Philipp Meyers Debütroman „Rost“ vermeldet er:
In den USA wurde der Roman als einer der besten seines Jahrgangs gefeiert.
Wenn jetzt schon Romane einen Jahrgang haben, dann ist klar, dass die Gutenberg-Galaxie irgendwie in die Jahre gekommen ist.