Kölner Express illegal

26 Apr

Express_illegal_smallLegal, illegal, scheißegal: Der Kölner Express, ein Boulevardblatt, das eigenartigerweise immer für die „bessere“ Bildzeitung gehalten wird, ist eigentlich unverdächtig, zur Spontiszene zu gehören. Aber für eine knackige Schlagzeile, die einen Wirkungstreffer in die Logik der deutschen Sprache erzielt, ist man sich beim Express dennoch nie zu schade.

So auch in diesem Fall: Zwei junge Männer haben sich im nächtlichen Köln in ihren Mercedes- und BMW-Autos ein Kräftemessen geliefert, einer verlor die Kontrolle über das Fahrzeug, erfasste eine 19-jährige Radfahrerin, die an den Folgen verstarb. Die Bewährungsurteile stießen nicht überall auf Verständnis. Das Gericht schätzte das Geschehen aber nicht als verabredetes Autorennen ein.

Den Kölner Express ficht das nicht an. In seiner Spekulation auf die brodelnde Volksseele verursacht das Boulevardblatt gleich noch einen eigenen Unfall und fordert: „Gesetz gegen illegale Rennen“.

Wie nun? Wenn die Rennen „illegal“ sind, dann sind sie schon gegen das Gesetz. Das Wort kommt nämlich vom lateinischen lex = Gesetz. Ein Gesetz gegen „illegale Rennen“ wäre also eines, das diese Rennen wieder erlauben würde. Das ist ziemlich illegal gedacht, es verstößt zwar nicht gegen das Strafrecht, aber doch gegen fundamentale Denkgesetze.

Ein Gesetz gegen niederen Blödsinn, das wäre einmal etwas.

 

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