Scientific Google Research Workshop

06 Feb

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WDR produziert „Lokalzeit 2 go“

05 Feb
Redaktion der "Lokalzeit 2 go" (Foto: WDR/Steinkemper)

Redaktion der „Lokalzeit 2 go“ (Foto: WDR/Steinkemper)

Nach der epidemischen Verbreitung des „Coffee to go“ — den manche allerdings auch als „Kaffee Togo“ bezeichnen — und den entsprechenden Nachfolgekrankheiten wie „Blumen to go“, „Walkingschuhe to go“ und dem „Bauhaus Drive-In“ hat sich nun auch der Westdeutsche Rundfunk (WDR) infiziert und bietet künftig aus der europäischen Metropole Bergisches Land eine „Lokalzeit 2 go“ an:

Das Wichtigste vom Tag. Kurz und kompakt – alles, was man als Bergischer wissen muss. Wir wollen damit auch diejenigen erreichen, die vielleicht am Abend keine Zeit haben fern zu sehen. Diese Zuschauer konnten bislang die Fernsehsendung nachträglich in der WDR Mediathek sehen. Jetzt kriegen sie eine schnelle Ausgabe, sozusagen zum Mitnehmen schon am Nachmittag.

Das Besondere an dieser Light-Version lokaljournalistischer Nachrichtenproduktion (wobei einige WDR-Kenner ja schon die Lokalzeit für eine Light-Version von echtem Nachrichtenjournalismus halten …) ist, dass sie nicht im normalen Fernsehprogramm ausgestrahlt wird. Dabei hat genau dafür der WDR sogar einen gesetzlichen Auftrag. Stattdessen wird die To Go-Variante ausschließlich im Netz gezeigt:

Wir stellen das Ganze auf unserer Facebook-Präsenz ein, auf YouTube im WDR-Channel und natürlich auch auf der Seite des Studio Wuppertal wuppertal.wdr.de – also genau da, wo wir uns jetzt gerade bewegen.

Immerhin wissen wir jetzt, wo WDR-Redakteure sich so herumtreiben, nämlich nicht in stickigen Redaktionsstuben in Wuppertal und sonstwo, sondern auf Facebook und YouTube. Merkwürdig ist auch die Anamnese der WDRler, was die Ausstrahlungs- bzw. Uploading-Zeit angeht. Denn zu keiner Zeit am Tag wird mehr ferngesehen, als am frühen Abend, wenn ohnehin die reguläre WDR Lokalzeit läuft. Ein Bedarf gerade am Nachmittag scheint doch recht konstruiert.

Und schließlich steht natürlich die dringlichste Frage im Raum: Wenn es nun eine „Lokalzeit 2 go“ gibt, wo trägt man sie dann hin?

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Sendepause beim Deutschlandfunk

23 Jan

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Die Kantine des Deutschlandfunk in Köln (Foto: H.H.).

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Kölner Stadtanzeiger: Es geht auch anders

22 Jan

Ich ärgere mich ja öfter mal über den Kölner Stadtanzeiger, aber wer tut das nicht bezüglich seiner Regional- und Heimatzeitung. Aber es gibt natürlich in jeder Redaktion auch Kolleg/innen, die schlichtweg einen guten Job machen. Und so gibt es auch beim Stadtanzeiger eine Reihe von Autor/innen, die einfach nur gut schreiben können. Steter Quell‘ sprachlicher Freude ist mir da Kulturredakteur Markus Schwering. Allein seine Kritik des David Garrett-Konzerts in der KölnArena trieb mir Tränen in die Augen. Neues Bravourstück ist eine kleine Musikkritik zu einem Auftritt der Academy of St. Martin in the Fields  in der Kölner Philharmonie. Wo drückt man sich in deutschen Zeitungen schon noch so aus, wie Markus Schwering es tut, wenn er sich über den Konzertmeister Joshua Bell mokiert:

„Auch Bells Soloauftritt in der Mozart-Concertanten konnte nicht rundum überzeugen: In den schnellen Sätzen verdross immer wieder eine flüchtige, eilende, leicht hudelnde Tongebung – was zumal deshalb auffiel, weil sich der Bratschenpartner Lawrence Power einer sehr sorgfältigen, sonoren Formulierung seines Parts befleißigte. In besagtem c-Moll-Andante wichen dann aber alle Schatten: Der klagend-innige Zwiegesang der beiden erwies diesem mirakulösen Satz alle Ehre.“

Encore …

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Endlich Ruhe: Smartphone-freie Zonen

16 Jan
Always On (Bild: Stefan Bayer/Pixelio)

Always On (Bild: Stefan Bayer/Pixelio)

Unter dem Titel „Orte zum Abschalten: Die fünf schönsten Funklöcher“ präsentiert die Onlineredaktion der Süddeutschen Zeitung fünf Plätze in Europa, die für Mobilfunker, Smartphonejunkies und Telefonabhängige die Hölle sein müssen. Die Reporter stellen zum Beispiel den Reichmannshausen in der Großgemeinde Schonungen in Unterfranken vor. Dort …

haben sie eigentlich alles: einen Autobahnanschluss, acht Kindergärten, elf Kirchen, mehr als 100 Vereine und Verbände, außerdem so viel Wald wie nirgendwo sonst in der Region – und ein großes Funkloch. In mehreren Ortsteilen gibt es keinen Empfang. Das idyllische Reichmannshausen und seine 484 Einwohner hat es besonders hart getroffen: Hier können die Menschen nur per Festnetz telefonieren. Internet oder Handyempfang gibt es nicht (außer sehr schwach auf vereinzelten Balkongeländern und Fensterbrettern). Der Grund: Reichmannshausen liegt in einer Senke. Um hier vollen Empfang zu haben, müssten gleich mehrere Sendemasten aufgestellt werden. Das lohnt sich für Mobilfunkanbieter nicht, die sich gerne damit rühmen, 99 Prozent der deutschen Bevölkerung zu versorgen.

Nun, das kennt man ja von Mobilfunkbetreibern wie Vodafone & Co., dass sie mehr versprechen, als sie halten. Die Reichmannshausener haben sogar schon demonstriert, um endlich auch auf Straßen und Wegen telefonisch erreichbar zu sein, doch es half nicht. Read the rest of this entry »

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„Slow TV“ aus Norwegen kommt nach Deutschland

12 Jan
Foto: Hesse1309

Foto: Hesse1309

Fernsehen ohne Ereignis: In Norwegen feiert „Slow TV“ große Erfolge, und das zur besten Sendezeit.

Keine Schießerei, kein Drama, keine Dialoge. Langsam zieht die norwegische Fjordlandschaft vorbei. Eine Kuh läuft drei Schritte, eine Flagge weht im Wind. 134 Stunden, 42 Minuten und 45 Sekunden lang war das alles, was beim Norwegischen Rundfunk (NRK) über den Bildschirm flimmerte.

„Slow TV“ ist Fernsehen in Echtzeit, das Fernsehgucken soll einem Blick aus dem Fenster gleichen. Der Projektmanager des öffentlich-rechtlichen Senders NRK, Thomas Helium, sagt dazu: „Man muss das Gefühl bekommen, wirklich da zu sein“. Es gibt keine gescriptete Geschichte, keine dramaturgischen Eingriffe und keine Höhepunkte — Fernsehen als langsamer ruhiger Fluss.

Die Anregung zu „Slow TV“ haben die norwegischen Fernsehmacher aus zwei verschiedenen Quellen bezogen: Zum einen die „Slow Food“-Bewegung, die gegen den Fastfood-Trend ankocht und auf bewussten Konsum von Lebensmitteln setzt. Zum anderen ausgerechnet das deutsche Fernsehen der 1990er Jahre. Im Nachtprogramm von ORB und Bayerischem Rundfunk liefen statt des Testbilds TV-Bilder von Aquarien oder Weltraumaufnahmen, die populäre „Space Night“. Es folgten die „schönsten Bahnstrecken Deutschlands“ in der ARD und „Rave around the world“ auf VOX. Die als „Bildschirmschoner“ gedachten Meditationsfilme waren teilweise quotenmäßig erfolgreicher als das zur ausgestrahlte Programm.

Die Norweger trauten sich, das meditative Format ins Hauptfernsehprogramm zu hieven. Der Erfolg ist ohne Worte: Von den fünf Millionen Norwegern schauten 3,2 Millionen einer Schiffspassage der Hurtigruten zu. „Wir sind das so angegangen, als würden wir zu den Olympischen Spielen fahren: hochprofessionell“, sagt Hellum.

Der Bildungskanal ARD-alpha (das ehemalige BR alpha) plant nun das erste Slow TV-Format zur besten Sendezeit in der Karwoche 2015 ab 20:15 Uhr. „Während auf anderen Kanälen in Talkshows gestritten, in Spielshows gerätselt oder in Spielfilmen geschossen wird“, will Daniel Schrenker,  Initiator des „Mora“ genannten Projekts, einen Kontrapunkt setzen. Es sollen Menschen bei der Arbeit gezeigt werden. Das lateinische Wort „Mora“ steht für „Aufenthalt“ oder „Verzögerung“.

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Der dritte Kreis der Vodafone-Hölle

09 Jan

vodafone_Hoelle_thumb.jpgLasst alle Hoffnung fahren, Ihr, die Ihr eintretet! Das steht laut dem italienischen Dichter Dante über dem Tor zur Hölle. Wer sich einmal hineinbegeben hat, der kann nur immer tiefer in die Hölle geraten. Ich bin in die Vodafone-Hölle gekommen, und verfolgen mich die Teufel dieses Unternehmens mit immer neuen Schikanen. Nachdem ich brieflich mein Leid über Servicewüste und Callcenter-Narreteien, über betrügerische Shopmitarbeiter und unsägliche Kundenrückgewinnungsabteilungen mitgeteilt hatte, bekam ich heute morgen diese SMS auf mein Smartphone:

Vodafone_Kundencent

Ich soll mich allen Ernstes schon wieder an das Callcenter der Fa. Vodafone und seinen „exklusiven Service“, der mich schon mehrere vertane Stunden meines Lebens gekostet hat, wenden. Kurzum: Das werde ich garantiert nicht tun.

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Die Vodafone-Hölle: Weitere Verdammte

08 Jan

vodafone_Hoelle_thumb.jpgDass der Umgang der Fa. Vodafone und anderer Dienstleistungsunternehmen System hat, zeigt sich auch daran, dass man nicht allein ist: Immerhin ein wärmendes Gefühl in der kalten Welt der Servicehölle!

So schreibt mir Volker N. aus Köln:

Angefangen hatte die Hölle damit, das über Nacht 110.000 Mitarbeiter von Mannesmann ihren Arbeitgeber verloren gegenüber neuen 6000 Mitarbeitern beim „Höllen“-Unternehmen, mittlerweile werden große Anteile der Arbeit vom chines. Unternehmen Huawei ausgeführt. Deren Umgang mit Arbeitsplatzbeschaffung bedarf einer anderen genaueren Betrachtung.
Als Kameramann drehte ich dann einen der ersten Werbefilme und bin seitdem Kunde bei dem „roten“ Mobilfunkanbieter. Auch ich habe im Laufe der Zeit immer mehr statt weniger für meinen Handyvertrag bezahlen müssen und bekam durch Händler noch 2 zusätzlich auf das Auge gedrückt, davon hatte ich erst Ahnung als ich die Rechnung überprüfte…beachtenswert die 2 jährige Kündigungsfrist!

Bernhard N. aus München hatte ganz ähnliche Erlebnisse mit einem anderen Mobilfunkunternehmen:

Mir ist etwas ähnliches in München passiert. Nur bei Mobilcom-Debitel. Wollte mein Vertrag anpassen und auf einmal hatte ich zwei Handyverträge. Zum Schluss sind sie mir aber entgegengekommen und haben einen Vertrag aufgelöst.

Nicht nur im Mobilfunkbereich wird mit eigenartigen Methoden um Vertragsabschlüsse gebuhlt. Davon weiß Johanna B. ein Lied zu singen:

Ich hab das gerade mit der Deutschen Bahn. Die haben mich 2013 in eine Bahncard 1. Klasse reingetrickst, indem mir ein „exklusives Angebot für besonders gute Kunden“ geschickt wurde – ein Lockangebot, Text: „Tauschen Sie Ihre aktuelle Bahncard 2. Klasse für in eine BC 1. Klasse um, wir schenken Ihnen 100 Euro….“ Jetzt stellt sich raus, dass ich damit angeblich ein Dauerabo für die mega-teure BC First für 515.- Euro gebucht habe, das ich nicht kündigen kann! Bin gerade per Mail am Toben und wüte vor allem gegen die unsäglichen Textbausteine und Formularantworten. Man rennt wie gegen eine Wand, es ist unverschämt. Die dummen Bonusprämien für Vielfahrer sind auch so umständlich zu buchen und brauchen so viele Wochen zur Bearbeitung, dass man davon gar nichts hat. Andere Lockangebote sind mit Bedingungen verknüpft (nicht online zu buchen, nur in Verbindung mit XY), es ist eine irre Trickserei. Bin stinksauer.

Malte Wedding hat einen ausführlichen Artikel über seine Erlebnisse mit Telefongesellschaften im Magazin der Berliner Zeitung veröffentlicht:

Berliner Zeitung: Wir kamen aus dem Monopol

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Die Vodafone-Hölle

03 Jan

vodafone_HoelleIch war in der Vodafone-Hölle. Ich habe sie am eigenen Leibe erlebt. Und ich leide immer noch. Ich habe die schrecklichsten Erfahrungen mit Callcentern und Hotlines gemacht, die man sich nur vorstellen kann. Ich bin im Vodafone-Shop offenbar dem Versuch aufgesessen, übers Ohr gehauen zu werden. Was ich wollte? Ich wollte ganz simpel zwei Handyverträge verlängern. Was passiert ist? Ich habe plötzlich 5 (fünf) Handyverträge und zahle dafür momentan über 200 Euro monatlich. Wofür und warum? Ich weiß es bis heute nicht. Aber von vorne. Read the rest of this entry »

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Der schlechteste Journalismus des Jahres

02 Jan
Foto: Pixabay

Foto: Pixabay

Die angesehene amerikanische Fachzeitschrift Columbia Journalism Review hat den „schlechtesten Journalismus des Jahres 2014“ gekürt. Die Autoren der CJR weisen darauf hin, dass 2014 ein gutes Jahr für den Journalismus war, in dem viele weittragende Geschichten mit erheblichen politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen veröffentlicht worden sind. Aber daneben gab es auch schwere Ausfälle. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass es sich nur um Beispiele handelt, die die Funktionsweise eines Journalismus darstellen sollen, der in die Hose geht. Darum ist es auch zu verschmerzen, dass es sich ausschließlich um US-amerikanische Exempel handelt. Die entsprechenden heimischen Fälle fallen einem da schnell ein.

Einen Preis für schlechtesten Journalismus hat sich die Zeitschrift Rolling Stone verdient. Sie berichtete über eine Gruppenvergewaltigung an der University of Virginia – eine Story, die sich nach einem Fact-Checking der Washington Post als nicht stichhaltig erwies. Den Preis verdient Rolling Stone laut CJR aber nicht nur, weil grundlegende journalistische Tugenden vernachlässigt wurden, sondern auch, weil die Redaktion in einer Stellungnahme die Schuld allein auf die Autorin zu schieben versuchte und ihre eigenen redaktionellen Pflichten außen vor ließ.

Einen Preis für schlechtesten Journalismus hat sich auch die Redaktion des angesehenen TV-Politmagazins 60minutes des Senders CBS verdient. Sie brachte es fertig, Auslandskorrespondenten nach Liberia zu schicken, um über die Ebolaseuche zu berichten, und diese interviewten ausschließlich andere US-Ausländer und keinen einzigen Einheimischen.

Screenshot: Lemon auf CNN

Screenshot: Lemon auf CNN

Den Hauptpreis verdiente sich aber CNN-Moderator Don Lemon. Live-Moderationen seien zugegebenermaßen eine hohe Kunst, so die Kritiker, aber Lemons Aufsager seien ein herausragendes Beispiel dafür, wie man seine Worte weise wählen könne – oder eben auch nicht.  So fragte er Interviewpartner, ob Malaysia Airlines Flug 370 von einem Schwarzen Loch geschluckt worden sein könnte: „Es klingt absurd, aber ist es absurd?“ Ein anderes Mal verglich er das Prügeln von Kindern mit dem Training von Hunden. Die Rassenunruhen in Ferguson kommentierte er mit dem Satz: „Offenbar liegt der Geruch von Marihuana in der Luft“. Und ein mutmaßliches Vergewaltigungsopfer des Schauspielers Bill Cosby belehrte er: „Es gibt doch Möglichkeiten, Oralsex zu vermeiden, wenn Sie ihn nicht ausüben wollten .. ich meine, Sie hätten doch Ihre Zähne einsetzen können, oder?“

Leider gibt es im deutschsprachigen Raum, wo immerhin an die 2.000 Journalistenpreise existieren, keine vergleichbare Auszeichnung für schlechten Journalismus. Nur das Netzwerk Recherche vergibt die „Verschlossene Auster“ für Informationsverhinderer.

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Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter