Wie der Kölner Stadtanzeiger mit Rechtsradikalen umgeht
Am vergangenen Donnerstag fand in der Kölner NS-Dokumentationsstelle („El-De-Haus“) eine Veranstaltung über das Wirken der rechtspopulistischen Gruppierung „ProKöln“ statt. Der ausgewiesene Kommunalexperte Frank Überall und die Journalistin Charlotte Schwalb informierten über das Treiben der Rechtsextremisten. Währenddessen hielten etwa 20 Anhänger von „ProKöln“ eine behördlich genehmigte sogenannte Mahnwache ausgerechnet vor der NS-Dokumentationsstelle ab. Dem Kölner Stadtanzeiger war die Veranstaltung im Innern des Gebäudes keine Zeile wert. Mutmaßlich war im Blatt einfach nicht genug Platz zwischen Artikeln mit Überschriften wie „Mit abgebrochener Bierflasche beinahe ein Ohr abgetrennt“ und „Tribute zum Jubiläum der Fööss“ (wobei der Plural „Tribute“ in Zweiterer auch noch sträflich falsch ist). Einzig ein paar unlesenswerte Zeilen über die „Mahnwache“ verlor das Blatt:
„Gekommen waren etwa 20 Rechtsextreme, die sich etwa 150 Gegendemonstranten gegenüber sahen, die sich bereits vor dem Gebäude aufgebaut hatten. Die Polizei trennte die beiden Gruppen und verweigerte den Rechten den Zugang zum Gebäude. Nachdem diese sich zurückgezogen hatten, löste sich die Menschenansammlung auf.“
So kann eine Tageszeitung auch Stellung beziehen. Im hauseigenen Videochannel war allerdings eine kleine Dokumentation zu den Ereignissen zu sehen: Videos