Vor 30 Jahren ist der PC erfunden worden. Am 12.August 1981 kam der IBM 5150 auf den Markt, der erste kommerziell vertriebene Personal Computer (PC), eine digitale Allzweckwaffe, die sich in kurzer Zeit zum “Industriestandard” entwickelte. Nun erklärt Mark Dean, Chief Technology Officer bei IBM und damals Mitglied im Entwicklerteam des IBM 5150, die Ära dieses Standards für beendet:
I, personally, have moved beyond the PC as well. My primary computer now is a tablet. When I helped design the PC, I didn’t think I’d live long enough to witness its decline. But, while PCs will continue to be much-used devices, they’re no longer at the leading edge of computing. They’re going the way of the vacuum tube, typewriter, vinyl records, CRT and incandescent light bulbs.
Die IBM-Maschine war schon bei ihrem Erscheinen Anfang der 1980er Jahre kein Meisterwerk der Technik: „Er war rückständig. Von der Hardware her kein Meilenstein, von der Software her kein Meilenstein. Aber er kam zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Andreas Stiller, leitender Redakteur bei der Computerzeitschrift „c´t“, gegenüber Focus Online. Gedacht war damals nicht an ein epochemachendes Stück Technologie, sondern an ein Me-to-Produkt, um Konkurrenz abzuwehren und Marktanteile zu sichern, wie beim Focus weiter zu lesen ist:
Der PC war die Antwort von IBM auf einen wachsenden Markt von preisgünstigen Kompaktrechnern, die neu gegründete Computerfirmen wie Commodore oder Apple auf den Markt brachten. Der Elektronikkonzern, eher bekannt für seine Großrechner, wollte daher ein eigenes Modell für den Hausgebrauch entwickeln. Die Manager waren nicht darauf aus, ein neues Kapitel der Computergeschichte zu schreiben. Es war ein defensives Manöver, das Start-Up-Konkurrenz vom Markt fegen sollte.
Mit dem IBM-PC begann auch der Aufstieg der Softwarefirma Microsoft. Da IBM nicht einmal ein eigenes Betriebssystem für das neue Gerät hatte, kaufte man es günstig von den beiden jungen Computertüftlern Paul Allen und Bill Gates. Auch dieses Betriebssystem, MS-DOS, war damals schon nicht mehr aktueller Stand der Technik und erntete selbst in internen Dokumenten des Chip-Herstellers Intel vernichtende Kritik. Dass der IBM-PC sich überhaupt für lange Jahre zum Standard entwickeln konnte, lag wohl eher am Konservativismus in Wirtschaftskreisen: Statt auf die avantgardistischen Hersteller zukunftsweisender Computer wie Atari zu bauen, verließ man sich lieber auf den biederen Büromaschinenhersteller IBM.
Und genau diese Ära scheint nach Meinung von Mark Dean zu Ende zu sein. Der PC werde aber, so Dean, nicht etwa durch ein anderes Gerät ersetzt. Vielmehr habe ein Umdenken eingesetzt, dass nämlich Innovationen nicht mittels technischer Geräte, sondern in dem sozialen Raum, der sich Anwendern und Anwendungen entwickelt, blühen und gedeihen:
PCs are being replaced at the center of computing not by another type of device—though there’s plenty of excitement about smart phones and tablets—but by new ideas about the role that computing can play in progress. These days, it’s becoming clear that innovation flourishes best not on devices but in the social spaces between them, where people and ideas meet and interact. It is there that computing can have the most powerful impact on economy, society and people’s lives.
http://asmarterplanet.com/blog/2011/08/ibm-leads-the-way-in-the-post-pc-era.html#more-10321
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