Für die Monarchisten unter uns (und davon soll es ja insbesondere in Bayern noch eine erkleckliche Anzahl geben) war es ein trauriges Ereignis, viele andere haben es vielleicht eher emotionslos zur Kenntnis genommen: Otto von Habsburg, der Sohn des letzten österreichischen Kaisers, verstarb vor einigen Tagen und wird nun in einer sehr zweigeteilten Form beigesetzt — in der berühmten Kapuzinergruft in Wien, sein Herz allerdings, von einem Spezialisten fachgerecht entnommen (übrigens nach dem Dahinscheiden) in Ungarn. Was aber macht die Münchner Boulevardzeitung tz daraus?
Otto v. Habsburg war alles Mögliche, er war CSU-Politiker und Europaabgeordneter, er hat auch gewisse Verdienste um die europäische Einigung, aber eins war er mit Sicherheit nicht: „gekrönt“. Und darum kann auch keine „gekrönte Liebe“ wieder vereint werden, wie die tz mutmaßt. Dazu fehlte dem letzten Kaisersohn der Habsburger schlicht der ein oder andere Zacken in der Krone …