So kann aus einem Funkhaus ein Trappistenkloster werden: Wegen eines massiven Stromausfalls sind am heutigen Morgen alle WDR-Rundfunksender für sechs Minuten „offline“ gewesen und waren nicht zu empfangen. Ab 9:45 Uhr konnte für sechs Minuten kein Hörfunkprogramm des Westdeutschen Rundfunk mehr empfangen werden, auch der Internetauftritt lag brach. Eine verzweifelte Moderatorin des „Jugendsenders“ 1live konnte lediglich twittern:
Auch dem Sender selbst blieb offiziös nichts anderes übrig, als den kommunikativen Weg über die neuen Medien zu gehen, die sonst ja eher Konkurrenz sind:
Auch wenn die Online-News-Seiten diesen Vorgang direkt für einmalig, historisch und außergewöhnlich halten (z.B. hier und hier), kommen Störungen beim Sendebetrieb gar nicht so selten vor. Nach der mathematischen Kommunikationstheorie definiert sich Kommunikation sogar nach dem Maße an Störung, durch die die Übermittlung beeinträchtigt wird. Vor dem Digitalzeitalter war die „Bildstörungs“-Tafel für Fernsehzuschauer ein durchaus gewohnter Anblick. Lange Zeit hingen die Störungs-Tafeln, die bis in die 70er Jahre noch handgemalt waren, als Deko in den Fluren des WDR-Archivhauses in der Kölner Innenstadt.
Einen ungewöhnlichen Fall der Sendestörung musste der WDR selbst eingestehen: Einige Haushalte in NRW hatten im Jahr 2011 gestörten Fernsehempfang, weil das digitale Radio DAB auf der gleichen Frequenz funkte wie das analoge Kabelfernsehen.