Die juristische Auseinandersetzung der katholischen Kirche mit dem in Frankfurt/Main erscheinenden Satireblatt “Titanic” verleitet die Redaktion von Spiegel Online zu schon fast historischen Phantasmagorien. Was stellen nämlich die Hamburger Redakteure fest:
Der Papst fühlte sich durch das Titelbild in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt und erwirkte eine einstweilige Verfügung. Es war das erste Mal, dass ein Papst juristisch gegen die "Titanic" vorging.
Das erste Mal, dass ein Papst gegen “Titanic” vorgeht? Kein Wunder, das Magazin wurde 1979 gegründet. Seit diesem Zeitpunkt gab es genau zwei Päpste, nämlich Johannes Paul II. und den jetzigen Amtsträger. Spiegel Online hätte genauso formulieren können: “Das erste Mal in der 2000-jährigen Geschichte der katholischen Kirche geht ein Papst gegen eine deutsche Satirezeitung vor”. Das wäre bestimmt auch richtig. Auf diese Weise geht ein kleines deutsches Magazin noch in die Kirchengeschichte ein.
"Titanic"-Titelbild: Papst mit Kussmündern auf der Soutane – SPIEGEL ONLINE