Man kann natürlich als Medium seine medienkritische Haltung auch dadurch zum Ausdruck bringen, dass man die Berichterstattung einfach einstellt. So geschieht es gerade bei der TAZ, die mit viel Tamtam (wiewohl sie doch eigentlich das Revier von TomTom ist …) der Berichterstattung über die Leichtathletik-WM in Berlin eine Absage erteilt hat.
Hintergrund sind die Akkreditierungsmodalitäten für Sportjournalisten:
Um über die WM vom 15. bis 23. August 2009 im Berliner Olympiastadion berichten zu dürfen, müssen sich Journalisten umfassend von den Sicherheitsbehörden durchleuchten lassen. Unterschreiben sie die „Einverständniserklärung zur Zuverlässigkeitsprüfung“, dann werden sie von Polizei, Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst überprüft. Die Behörden benutzen dafür die bundesweite Staatsschutzdatei Inpol, die Datei „Gewalttäter Sport“ und andere Datensammlungen. „Das ist ein massiver Eingriff in die Pressefreiheit“, schrieb taz-Chefredakteurin Ines Pohl in der Donnerstagsausgabe der taz. Die Sportredakteure unterschrieben diese Einverständniserklärung nicht oder strichen Passagen darin durch. Daraufhin wurde ihnen die Akkreditierung für das Sportereignis verweigert.
Leichtathletik-WM und die Journalisten: Unterschrift mit Unbehagen – taz.de