Alle drei Jahre erhebt die Nicht-Regierungsorganisation Transparency International das „globale Korruptionsbarometer“. Dabei wird in 107 Ländern die Bevölkerung befragt, für wie korrupt sie die gesellschaftlichen Institutionen hält. In Deutschland schneiden auf einer Skala von eins (überhaupt nicht korrupt) bis fünf (höchst korrupt) Justiz (2,6), Polizei (2,7), aber auch das Bildungswesen (2,7) besonders gut ab. Wer nicht gut abschneidet, ist der Medien-Sektor. Medien werden nämlich erstmals als korrupter wahrgenommen als die Öffentliche Verwaltung oder das Parlament. Während Verwaltung und Parlament jeweils die Note 3,4 erhielten, rangieren die Medien auf dieser Skala bei 3,6. Die deutsche Vorsitzende von Transparency International findet das besorgniserregend:
Die kritische Berichterstattung durch die Medien spielt eine wichtige Rolle bei der Korruptionsbekämpfung. Es ist daher ein alarmierendes Zeichen, wenn das Vertrauen der Bevölkerung in die Medien zu sinken scheint. Wir brauchen eine Diskussion darüber, wie die Unabhängigkeit und Qualität der Medien langfristig gewährt werden kann.
Wichtig ist bei solchen Umfragen, festzuhalten, dass es um das Ansehen und die Meinungen in der Bevölkerung geht. Dass die Befragten Medien für korrupt halten, heißt noch nicht zwangsläufig, dass sie es auch sind. Beispielsweise rangieren auch Nicht-Regierungsorganisationen nicht über dem Durchschnitt, sondern etwas darunter (3,0). Schlechte Noten haben auch die politischen Parteien (3,8) und die Privatwirtschaft (3,7) erhalten, die beide das Ranking im negativen Sinne anführen.
Für das Globale Korruptionsbarometer 2013 wurden 114.270 Personen in 107 Ländern befragt. Die Befragung wurde von Worldwide Independent Network/Gallup International Association (WIN/GIA), einem weltweiten Netzwerk von Meinungsforschungsunternehmen, im Auftrag von Transparency International durchgeführt. Die Feldstudien wurden von September 2012 bis März 2013 mittels persönlicher Interviews, Telefon- und Onlinebefragungen durchgeführt. In Deutschland wurden tausend Bürgerinnen und Bürger online befragt.
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