ZeitMagazin: Die Farce nach der Tragödie

12 Feb

Geschichte ereignet sich immer zweimal, das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce. So hat es mal ein recht bekannter Deutscher ausgedrückt. Auch das ZeitMagazin hat Mut zur Wiederholung. Aber was herauskommt, ist eine Farce.

Vor dreißig Jahren titelte der Stern „Wir haben abgetrieben“ und zeigte auf seinem Titelblatt die bekennenden Frauen. Das ZeitMagazin dieser Woche zeigt nun die Portraits (älterer) Männer, die ebenfalls bekennen: „Wir haben abgetrieben“. Doch wie sich herausstellt, waren nicht sie es, sondern ihre Frauen, Freundinnen oder Lebensgefährtinnen. Zugegeben, Männer machen bedrückende Erfahrungen in diesem Bereich und sie sollen auch öffentlich darüber sprechen können. Was das ZeitMagazin allerdings daraus macht, ist vor allem in der reißerischern Aufmachung eher das Gegenteil eines bedächtigen diskursiven Umgangs mit der schwierigen Thematik. Eine Farce eben.

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Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter